Für mehr Schulsozialarbeit hat der Gemeinderat Meßstetten gestimmt.  Foto: Murat Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Gemeinderat beschließt Aufstockung vorhandener und Schaffung neuer Stellen

Meßstetten. Bereits 2003 war an der Burg- und Wilhelm-Busch-Schule erstmals Schulsozialarbeit mit einem Stellenumfang von 50 Prozent eingeführt. 2012/2013 wurde der Stellenumfang auf 75 Prozent erhöht, und am Schulzentrum Realschule/Gymnasium wurde eine 50-Prozent-Stelle eingerichtet. Nun hat Schulleiter Ullrich Biesel eine Erhöhung der Schulsozialarbeit um 75 Prozent auf insgesamt 150 Prozent für die Burg- und Wilhelm-Busch-Schule beantragt. Der Grund: Wegen der zunehmenden Gruppenangebote bleibe immer weniger Zeit für Einzelfallhilfen und zur Aufarbeitung von Konflikten.

Die Schulleiterinnen Mirjam Buhl und Denise Schäfer von den Grundschulen Hartheim/Heinstetten sowie Tieringen/Oberdigisheim haben die Einführung einer Schulsozialarbeit von je zwei Wochenstunden pro Schulstandort beantragt. Begründet werden die Anträge unter anderem mit veränderten Familienstrukturen, fehlendem sozialen Halt und dem Konsumverhalten der Schüler hinsichtlich moderner Medien. Außerdem seien bereits an Grundschulen vermehrt Regelverstöße, verbale und physische Aggressionen sowie Mobbing zu verzeichnen.

Schon Grundschüler werden aggressiver

Die Kreisjugendpflege befürwortet eine Erhöhung der Schulsozialarbeit uneingeschränkt, ebenso das Jugendamt. Die Kosten für die vom Verwaltungs- und Finanzausschuss empfohlene Erhöhung der Schulsozialarbeit um insgesamt 65 Prozent betragen rund 50 000 Euro. Diesen Mehrkosten stehen höhere Fördermöglichkeiten gegenüber. Vom Land könnte es zusätzlich 10 855 Euro geben. Die Förderung des Landkreises ist auf eine Vollzeitstelle mit maximal 12 000 Euro pro Jahr begrenzt.

Die Verwaltung schlug dem Gemeinderat nun die Erhöhungen der Schulsozialarbeit vor, und zwar ab dem zweiten Schulhalbjahr, ab Februar 2019. Falls sich das wegen Fachkräftemangels nicht realisieren lässt, dann eben zum frühestmöglichen Zeitpunkt.

Der Verwaltungs- und Finanzausschuss hatte das Thema bereits in seiner November-Sitzung behandelt. Dabei empfahl der Ausschuss dem Gemeinderat, die Schulsozialarbeit an den Stadtteil-Grundschulen im beantragten Umfang einzuführen. Im Hinblick auf die Schulsozialarbeit an der Burg- und Wilhelm-Busch-Schule sprach sich der Ausschuss für eine Erhöhung von 75 auf 120 Prozent aus und empfahl dem Gemeinderat, den entsprechenden Beschluss zu fassen.

Der folgte der Empfehlung: Die Schulsozialarbeit an der Burgschule und der Wilhelm-Busch-Schule wird zum zweiten Schulhalbjahr 2018/2019 auf einen Stellenumfang von insgesamt 120 Prozent erhöht; an den Grundschulen Hartheim/Heinstetten und Tieringen/Oberdigisheim wird zum gleichen Zeitpunkt eine 20-Prozent-Stelle geschaffen; die Erhöhung respektive Einrichtung der Schulsozialarbeit wird dem Diasporahaus Bietenhausen übertragen. Der Vertrag mit der Einrichtung soll angepasst werden.