Hauptübung: Meßstetter Feuerwehr löscht fiktiven Brand im Haus Bittenhalde

Dichter Rauch quoll am Samstagnachmittag aus Haupteingang und Fenstern in der evangelischen Tagungsstätte Haus Bittenhalde in Tieringen. Er war allerdings nur simuliert und der Brand ein fiktiver: Die Meßstetter Feuerwehr veranstaltete ihre Hauptübung.

Meßstetten-Tieringen. Um 16.03 Uhr löste Stadtbrandmeister Ralf Smolle den Brandalarm aus und informierte die Leitstelle in Balingen; von dort aus wurden darauf sofort die Feuerwehrabteilungen Tieringen, Oberdigisheim, Unterdigisheim und Hossingen, die Stützpunktwehr Meßstetten, die Führungsgruppe Großer Heuberg und die DRK-Bereitschaft Tieringen-Hausen alarmiert. Keine drei Minuten später traf die Abteilung Tieringen vor Ort ein, und die Atemschutzgeräteträgern eilten ins Gebäude, um nach von Feuer und Rauch eingeschlossenen oder verletzten Personen zu suchen – keine leichte Aufgabe in dem mehrgeschossigen Haus mit seinen verwinkelten Fluren und Zimmern.

Schnell war auch das DRK Tieringen-Hausen zur Stelle und richtete einen Sammelplatz für die Verletzten Personen ein – 13 Komparsen, allesamt Mitglieder der Jugendfeuerwehr, mussten verarztet werden. Wenige Minuten später trafen die Nachbarabteilungen aus Oberdigisheim, Unterdigisheim und Hossingen sowie die Meßstetter mit der großen Drehleiter ein – für die Fahrer war es eine echte Herausforderung, auf der steilen, engen und zugeparkten Zufahrt zu manövrieren. Die Drehleiter wurde sogleich in Stellung gebracht, damit Atemschutzgeräteträger im Korb zu den Zimmern im Obergeschoss gelangen konnten, in die sich einige Eingeschlossene geflüchtet hatten. Mehrere Verletze wurden auf Tragen oder mit dem Schnellrettungssystem – es ähnelt einer Trage – über den Haupteingang aus dem Gefahrenbereich gebracht. Um die nur leicht Blessierten und diejenigen, die allein gehen konnten, kümmerten sich die DRK-Helfer, die nun alle Hände voll zu tun hatten, Wunden zu versorgen und die Verletzten in Thermodecken zu verpacken – immerhin fiel bei einer Temperatur, die nur knapp über null Grad lag, Schneeregen.

Drinnen lodert ein fiktives Feuer und die Fluchtwege sind versperrt

Unterdessen loderte drinnen ein fiktives Feuer, das offensichtlich durch einen technischer Defekt in einem der Flure entstanden war und nun die Fluchtwege versperrte. Stadtbrandmeister Ralf Smolle kommentierte das Vorgehen seiner Männer per Lautsprecher; weitere Zeugen des Geschehens waren der stellvertretende Kreisbrandmeister Ilija Pilic aus Burladingen, der stellvertretende Bürgermeister Thomas Holl, die Ortsvorsteher von Hossingen und Oberdigisheim, Harald Eppler und Achim Mayer, mehrere Ortschaftsräte und Claudia Haasis, die Leiterin des Hauses Bittenhalde. Sie alle zeigten sich vom umsichtigen, schnellen und sicheren Vorgehen der Einsatzkräfte und dem reibungslosen Zusammenwirken der verschiedenen Abteilungen stark beeindruckt.

Nach etwa einer halben Stunde traf die Meldung ein, dass auch der letzte Eingeschlossene in Sicherheit war, und nun konnte der Löschangriff aus allen Rohren beginnen. Dabei war vor allem von Interesse, wie lange der Wasserdruck und der Wasservorrat ausreichen würden, wenn eine Wasserentnahmestelle abgestellt wurde. Es gab keine Probleme, und so konnte knapp eine halbe Stunde später der Befehl "Wasser halt" ausgegeben worden. Schläuche und Gerätschaften wurden wieder in den Einsatzfahrzeugen verstaut, man begab sich zur Nachbesprechung in die Schlichemhalle – und den an der Übung Beteiligten wurde das wohl verdiente Vesper aufgetischt.