Weit und breit kein Schnee: In der aktuellen Wintersaison war bisher kein Liftbetrieb in der Skiarena Täle möglich. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Skiverein Meßstetten: Schneemangel schränkt die Möglichkeiten Wintersportzutreiben in Meßstetten ein

Das hat es noch nie gegeben: Es ist Mitte Januar und der Meßstetter Skilift in der Skiarena Täle ist noch keinen einzigen Tag gelaufen. Größere Schneemassen, die einen Liftbetrieb ermöglichen, lassen in diesem Winter noch immer auf sich warten.

Meßstetten. Der Lift in der Skiarena Täle ist betriebsbereit, lief aber in diesem Winter lediglich zur Vorbereitung der Wintersportsaison. Auf Schnee hoffen die Mitglieder des Skivereins Meßstetten aber noch vergebens. Die Wetteraussichten schmälern die Hoffnungen der Wintersporttreibenden auf der Alb: Bis Ende vom Monat ist kein Schnee in Sicht. "Mir wäre es recht, wenn es am Wochenende ganz viel schneien würde", sagt Oliver Rentlscher, Vorsitzender des Skivereins Meßstetten.

Zwar sinken zum Wochenende die Temperaturen und auch ein wenig Schnee ist für Meßstetten angesagt, "doch das wird zu wenig sein, dass es für den Liftbetrieb reicht", schlussfolgert der Skivereinsvorsitzende. Schneearme Winter wie den aktuellen habe es in der Vergangenheit immer wieder gegeben, erzählt Rentschler. In den ersten fünf Jahren nach dem Liftbau 1982 lief dieser zusammengerechnet 30 Tage, erinnert sich Rentschler.

Üblicherweise gebe es je nach Schneelage um die 30 Lifttage pro Jahr in Meßstetten. An Wochenendtagen tummeln sich bis zu 100 Skifahrer im Täle, abends an Wochentagen meist um die 40. Liftschlangen gebe es in Meßstetten nie, weswegen die Skifahrer dort eigentlich voll auf ihre Kosten kommen – für sechs Euro am Tag für die Liftkarte. Mit dem Liftbetrieb verdient der Skiverein Meßstetten als Betreiber eigentlich nichts, erklärt Rentschler.

Lediglich durch den Verkauf von Getränken und Speisen wird ein wenig Geld in die Vereinskasse gespült. Abgesehen vom Arbeitsaufwand zur Wartung des Liftes, den Ehrenamtliche leisten, hat der Verein auch Kosten für den Schlepplift zu tragen – selbst wenn er keinen einzigen Tag läuft. "Das sind Gelder, die wir in diesem Jahr wohl kaum reinholen können", erklärt Rentschler.

Der Vorsitzende blickt aber optimistisch in die letzten Winterwochen: "Ein bisschen Schnee kommt irgendwann immer, doch die Frage ist, ob die Leute so spät noch Lust auf Skifahren haben. Die Erfahrung zeige nämlich, dass viele im Februar bereits in den großen Skigebieten Wintersport getrieben haben und dann die Motivation, vor der Haustür auf einem kleineren Hang Ski zu fahren, nicht mehr so groß sei.

Auch wenn die Meßstetter Wintersportler ihre jeweilige Sportart nicht ideal – nämlich auf Schnee – ausüben können, sind sie nicht untätig. "Wir können es nicht ändern", sagt Oliver Rentschler. "Also machen wir das Beste daraus."

Die Langläufer beispielsweise üben dann eben weiterhin die Sommersportarten wie Inliner- oder Radfahren aus. Darüber hinaus reiche zum Langlaufen oft schon wenig Schnee, sodass die Langläufer in diesem Winter bereits auf ihre Kosten gekommen sind.

Auch die Meßstetter Skispringer sind weiterhin im Training. Zwar wird die Mattenschanze derzeit renoviert, doch wahre Skisprungenthusiasten scheuen sich nicht, für das Training nach Hinterzarten oder Schönwald in den Schwarzwald zu fahren. Der vereinseigene Kleintransporter leiste hier gute Dienste.

Beschneit wird in Meßstetten übrigens nicht – aus Kostengründen. Pro Beschneiung der kleinen Schanze würden Kosten von bis zu 1700 Euro auf den Verein zukommen.

Doch auch abseits von Loipe, Piste und Skischanze gibt es für die Meßstetter Wintersportler immer etwas zu tun. Es gibt zahlreiche Pflegeeinsätze in der Skiarena Täle, zudem verlangt die Vereinshütte in Vorarlberg Zuwendung und Pflege – und bei der Gelegenheit können die Abfahrtskifahrer eben in Österreich ein paar Runden drehen. "Ein schneearmer Winter wirft uns nicht aus der Bahn", meint der Skivereins-Vorsitzende.

An diesem Wochenende werden sich Skisprungsfans aus Meßstetten allerdings vor dem Fernseher positionieren oder selbst nach Titisee-Neustadt fahren, um dem 19-jährigen Meßstetter Skisprungtalent Luca Roth beim Weltcupspringen die Daumen zu drücken.