Die Solisten Samuel Fetzer und Dominik Hauser; Michael Weier, Andreas Bott und Jochen Weier bei der Flaschenpolka und "die Kächeles" sorgten für ein unterhaltsames Programm beim Saisonauftakt des Meßstetter Musikvereins. Foto: Schwarzwälder Bote

Musikverein: "Blasmusik trifft Comedy" in Meßstetten / Festhalle ist gut besucht / "Kächeles" überzeugen mit ihrem Auftritt

Unter dem Schlagwort "Blasmusik trifft Comedy" hat der Musikverein Meßstetten seinen Saisonauftakt veranstaltet. Die Festhalle war dabei gut besucht.

Meßstetten. Den großen Höhepunkt bildeten zur schwungvollen böhmisch-mährischen Blasmusik der Musikkapelle Meßstetten das Kabarett-Duo Kächeles mit Käthe (Ute Landenberger) und Karl-Eugen Kächele (Michael Willkommen) mit umwerfender Situationskomik. Es wurde ein lustiger, humorvoller, mit viel Witz und toller Blasmusik erfüllter Abend, bei dem nicht nur die Kächeles, sondern auch die Musikanten und vor allem die Solisten im Rampenlicht standen.

Über die Wintermonate hatten die Musiker unter der Leitung von Dirigent Andreas Bott fleißig geübt und neue Musikstücke in das breit gefächerte Repertoire aufgenommen. Dass dies großartig gelungen ist, davon überzeugten sich die Besucher gleich beim ersten Musikstück "Goldene Trompeten" begleitet vom Gesangs-Duo Hubert Clesle und Michael Weier. In flottem Tempo ertönte die "Franziska Polka". Danach war das Orchester, vor allem die Querflöten und Klarinetten, mit der musikalischen Interpretation von "Euphoria" stark gefordert. Fröhlich ging es beim beschwingten Tanz "am Dorfteich" zu.

Dann kam der große Augenblick, als Karl-Eugen Kächele mit verkleckertem Unterhemd, mit von Hosenträgern gehaltener Hose und offenem Hosentürchen auf die Bühne trat. Seine wortgewaltige resolute Frau Käthe wies ihn harsch zurecht. Mit Blick auf das offene Hosentürchen konterte er mit den Worten: "Das Tor ist offen, die Bestie schläft", wofür es die ersten Lachsalven im Publikum gab. Käthe wollte nun zum Shoppen gehen. Dazu nahm sie die Scheckkarte ihres Mannes mit, doch der hinterlistige "Siach" telefonierte seinem Freund in der Bank, um die Pin-Nummer zu ändern. Das Publikum hatte viel zu lachen.

Meßstetter Heimatpolka setzt einen Höhepunkt

Musikalisch setzte die Musikkapelle das Programm mit der Eigenkomposition des ehemaligen Dirigenten Joachim Bock und dem Text von Bankvorstand Andreas Eckl zur "Meßstetter Heimatpolka" fort, wobei Hubert Clesle und Michael Weier den gesanglichen Part bestritten. Eine Einlage der besonderen Art bekamen die Gäste bei der "Flaschenpolka" präsentiert. Dabei pustete Dirigent Andreas Bott zusammen mit Jochen und Michael Weier in verschiedene Flaschen und schlug mit Stöckchen. Ruhig und beschwingt erklang der Ländler "Bavaria meets Austria", bei dem die beiden Tuba-Solisten Samuel Fetzer und Dominik Hauser musikalische Qualität in bestechender Form darboten. Als hätten die Musikanten geahnt, dass die Kächeles bei ihrem nächsten Auftritt über die Ernährungsphilosophie debattieren, spielten sie die "Feinschmecker Polka".

Beim Thema "Ernährungsphilosophie" lieferten sich die Kächeles eine heißblütige Wortschlacht mit treffsicheren Pointen, die immer wieder mit Szenenapplaus bedacht wurden.

In der nächsten musikalischen Runde bekamen die gut gelaunten Gäste die "Mondlichtpolka", das mit Gesang begleitete Stück "Meine Liebe ist die Musik", einen Schwenk in die 1980-er-Jahre mit der "Bluesbrothers Revue" und dem "Dompfaff" serviert.

Im letzten Auftritt der Kächeles ging es um die Liebe in der Ehe und was da alles schief gehen kann und um die körperliche Figur. Käthe Kächele schwört auf Grünkernbratlinge, fettfreien Magerquark und ungesüßten Früchtetee. Er entgegnet damit, nur an Tagen mit einem "G" und am Mittwoch Bier zu trinken. Am Ende vertragen sich die Kächeles wieder. Mit ihrem Feuerwerk an umwerfenden Gags und brillanter Situationskomik begeisterten die beiden Spaßvögel das Publikum.

Den Schlusspunkt des Abends setzten die Musikanten, die zunächst den Schunkelwalzer "Unser Elternhaus" und dann das temperamentvolle Stück "Erinnerung an Zirkus Renz", bei dem Elias Fetzer mit dem Solo auf dem Xylofon brillierte, zum Besten gaben. Nochmals einen Abstecher in die 1980-er-Jahre machten sie mit den beliebten Hits und Schlagern unter dem Titel "Italo Pop Classics", wonach sich Musikkapelle und Moderator Michael Schlecht, der mit Humor durch das Programm führte, mit "Aus ganzem Herzen Blasmusik" verabschiedeten.