Die Messe Fair Trade ist eröffnet. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie. Foto: Landesmesse Stuttgart

Die Messe Fair Handeln ist eröffnet – Staatssekretärin: Verbraucher sind sich ihrer Macht bewusst.

Stuttgart - Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen, lautet eine alte Weisheit. Dass der Kauf von fair gehandelten Produkten nicht nur ein gutes Gewissen macht, sondern wirklich Gutes bewirkt, wollen seit Donnerstag 137 Aussteller aus 13 Ländern auf der Fair-Handeln-Messe in Stuttgart beweisen. Die Messe dauert bis Sonntag. Interessant sind dabei besonders Produkte, die man nicht im Eine-Welt-Laden um die Ecke findet – wie etwa der faire Urlaub.

Er nimmt Rücksicht auf die kulturelle Eigenheiten des Gastgeberlands, erhält die Natur und lässt eine breite Bevölkerungsschicht im Urlaubsland vom Tourismus profitieren. Die faire Geldanlage investiert in soziale Unternehmen und verzichtet auf Spekulationen mit Rohstoffen oder Lebensmitteln. „Die Verbraucher sind sich ihrer Macht bewusst geworden“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gudrun Knopp (FDP).

Zuvor hatte sie bei einem Besuch in unserer Redaktion betont: „Knackpunkt sind Informationen über das Thema – da helfen Messen wie die in Stuttgart.“ Sie wies darauf hin, dass es mittlerweile tausend Fair-Trade-Produkte gebe: Kaffee, Gewürze, Fußbälle, Lederwaren. In dem Bewusstsein der Produktionsbedingungen wachse die Bereitschaft, zehn oder 15 Prozent mehr zu zahlen. Fairer Handel sei keine Almosenpolitik, sondern basiere auf einer ethisch motivierten Nachfrage, sagte Knopp.

Im Jahr 1991 vom Landtag gegründet

Die Messe Fair Handeln findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Sie wird von der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg veranstaltet. Die Stiftung wurde im Jahr 1991 vom Landtag gegründet. Sie berät Entwicklungshilfeorganisationen und Vereine aus Baden-Württemberg und koordiniert die baden-württembergische Entwicklungshilfe in dem ostafrikanischen Land Burundi. Die Stiftung informiert auch über gängige Fair-Trade-Siegel.

Am Freitag gibt es ein Jugendprogramm mit Bühnenshows, Workshops und Trommelkursen. Am Samstag findet ab 10.30 Uhr auf der Fair-Handeln-Messe die erste von sechs Konferenzen unter dem Titel „Welt: Bürger gefragt“ statt, bei denen sich Bürger zu einer baden-württembergischen Leitlinie zur Entwicklungszusammenarbeit äußern können. An der Konferenz nimmt neben dem Landesminister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten, Peter Friedrich, auch der ehemalige Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Erhard Eppler, teil.

Die Messe Fair Handeln ist täglich von 10 Uhr bis 18 geöffnet. Die Tageskarte kostet zwölf Euro, ermäßigt neun Euro.