In der Untertürkheimer Kurve entsteht zurzeit eine Sporthalle. Foto: Wagner

Die neue Sporthalle in der Untertürkheimer Kurve soll künftig eine Lücke schließen.

Stuttgart - Die neue Sporthalle in der Untertürkheimer Kurve der Mercedes-Benz-Arena schließt eine Lücke. Sie soll ambitionierten Vereinen künftig als Trittbrett zwischen Schulturnhalle und Porsche-Arena dienen. Das Interesse ist groß - auch weil die Nutzungsgebühren bewusst bescheiden gewählt sind.

Ein Jubiläumsspiel zum runden Geburtstag der Handballabteilung? Ein Regelspielbetrieb in der zweiten Basketballliga? Dafür fehlte in der Landeshauptstadt bisher schlicht der Ort. In Schulturnhallen finden meist nur 150 bis 600 Zuschauer Platz, die Porsche-Arena braucht 5000 oder 6000, um attraktiv zu sein. Dazwischen klafft eine Lücke. Aufstrebende Vereine verschwinden regelmäßig darin. Selbst die Bundesliga-Volleyballerinnen von Allianz Volley Stuttgart treten bisher in der Halle des Vaihinger Hegel-Gymnasiums an. Stimmungsvoll ist es dort, aber auch beengt. Und die Parksituation ist schwierig.

Von April an soll sich das ändern. Dann ist die neue, 2000 Zuschauer fassende Halle in der Untertürkheimer Kurve fertig. Die Arbeiten liegen im Plan, die Stadt investiert in Bad Cannstatt 13,4 Millionen Euro. Für Sportgeräte und gastronomische Ausstattung gibt es weitere 600.000 Euro. "Diese Halle soll Vereinen die Entwicklung ermöglichen", sagt Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann. Die Hoffnung: Wer sich dort etabliert, könnte irgendwann die benachbarte Porsche-Arena füllen.

Interessenten gibt es bereits genug

Diese Zielsetzung zeigt sich in der Gestaltung der Prioritäten und Nutzungsgebühren. In der Halle soll es ausschließlich Sportveranstaltungen geben. Vorrang genießen Stuttgarter Vereine, die dort einen regelmäßigen Spielbetrieb anstreben, danach folgen sonstige Sportveranstaltungen Stuttgarter Clubs. Dazu kommen Trainingsbetrieb der entsprechenden Mannschaften und Einsätze für den Schulsport.

Die Kosten sollen überschaubar bleiben. Die Mindestmiete pro Tag beträgt 500 Euro, ansonsten fordert die Stadt zehn Prozent Umsatzpacht aus den Nettoeinnahmen des Kartenverkaufs plus Nebenkosten. Für Training und Dauerspielbetrieb gelten Sonderkonditionen. Vereine sollen die Wahl haben, ob sie einen professionellen Caterer mit der gastronomischen Versorgung der Zuschauer beauftragen oder sie lieber selbst übernehmen. Auch umfangreiche Werberechte sind im Paket enthalten, falls die Clubs Sponsoren gewinnen wollen.

"Das ist keine Halle, mit der das Sportamt Geld verdienen wird", sagt Eisenmann. 140.000 Euro pro Jahr wird der Zuschuss der Stadt künftig betragen. Mittelfristig soll ein Namenssponsor die Einnahmen erhöhen. "Wir sind optimistisch, dass dies gelingt", so Eisenmann.

Wenn der Gemeinderat das Konzept in der nächsten Woche absegnet, "wollen wir mit der Halle auf den lokalen Markt gehen und Vereine ansprechen", sagt Sportamtsleiter Günther Kuhnigk. Interessenten gibt es bereits genug. Die Volleyball-Damen wollen umziehen, auch die Kickers-Handballer und -Hockeyspieler, Kunstturner und Tischtennisspieler haben Bedarf angemeldet. Am 16. und 17. April richtet der Handball-Verband Württemberg die Pokal-Finalspiele in der neuen Halle aus. In der Woche zuvor soll eine Veranstaltung mit den künftigen Hauptnutzern die Arena offiziell eröffnen.

Vereine, die Interesse an einer Nutzung der neuen Halle haben, können sich beim Sportamt unter der Rufnummer 216- 6565 nach den Konditionen erkundigen. Der Baufortschritt ist bei VfB-Heimspielen durch große Fenster im Umgang der Untertürkheimer Kurve zu sehen.