Nicht nur Bänder in blau und gelb waren bei der Menschenkette in Furtwangen zu sehen, sondern auch einzelne Transparente. In ukrainischer Sprache wird unter anderem der Partnerstadt Wylkowe zugerufen: "Wylkowe, wir sind im Geiste mit euch. Bleibt stark!" Foto: Heimpel

Obwohl nur kurzfristig angesetzt, waren es am Freitagnachmittag doch 280 Bürger, die an der Menschenkette als Zeichen der Solidarität für die Ukraine und besonders die Furtwanger Partnerstadt Wylkowe auf dem Marktplatz teilnahmen.

Furtwangen - Deutlich spürbar war die große Bereitschaft, die Ukraine zu unterstützen und vor allem den Familien in Wylkowe an der Donaumündung zu helfen, mit der Furtwangen seit 2017 enge Beziehungen pflegt.

Teilnehmer jeden Alters

Es war erst drei Wochen her, seit ebenfalls auf dem Marktplatz eine Menschenkette mit fast 200 Teilnehmern ein Zeichen der Solidarität im Kampf gegen Corona setzte. Die Erfahrungen dieser Menschenkette waren für die Organisatoren sicher hilfreich. Denn erst am Montagabend hatte der Arbeitskreis Wylkowe sich spontan entschieden, eine solche Menschenkette als Zeichen der Solidarität für die Ukraine und für Wylkowe zu initiieren.

Karin Jäger vom Organisationsteam zeigte sich "berührt", als sie die große Schar von etwa 280 Teilnehmern wirklich jeden Alters sah, die sich mit bis zu vier Reihen einen großen Rund auf dem eigentlichen Marktplatz bildeten. Zum Teil waren es auch wieder die Tücher von der letzten Menschenkette, die Verwendung fanden. Es war natürlich vor allem die Farben gelb und blau, die National-Farben der Ukraine, die zu sehen waren. Dazu kamen eine ganze Reihe weiterer Tücher, die zusätzlich mit "Friede" oder "Peace" beschriftet worden waren. Auch ein paar Transparente mit einer Solidaritätsbotschaft waren zu sehen. Unter anderem stand auf einem in ukrainischer Sprache: "Wylkowe, wir sind im Geiste mit euch. Bleibt stark!"

Teilnehmer singen spontan das Friedenslied "Shalom chaverim"

Während die Menschen im großen Rund 15 Minuten schweigend ausharrten, läuteten die Glocken der Furtwanger Kirchen. Spontan begannen die Teilnehmer am Ende das Friedenslied "Shalom chaverim" anzustimmen. Beeindruckt zeigte sich Karin Jäger auch von der großen Hilfsbereitschaft, die bereits signalisiert wird. Schon die ersten Spenden treffen ein, Wohnraum für Flüchtlinge aus Wylkowe wird zur Verfügung gestellt, und es haben sich Begleitpersonen gefunden für die angedachten Hilfstransporte. Jetzt ist man dringend auf der Suche nach Menschen, die als Dolmetscher der russischen Sprache fungieren könnten.

Die Organisatoren waren auf jeden Fall beeindruckt von der großen Resonanz. Man werde nun überlegen, so Karin Jäger, diese Menschenkette der Solidarität am kommenden Freitag wieder auf die Beine zu stellen.

Info: Spenden

Benötigt werden Verbandsmaterialien und Arzneimittel. Diese können in den Pfarrämtern abgegeben werden: Evangelisches Pfarramt, Baumannstraße 35, 9 bis 12 Uhr, täglich von Montag bis Samstag. Im katholischen Pfarramt, Gartenstraße 2, 14 bis 17 Uhr, täglich von Montag bis Samstag. Wer Wohnraum für die Menschen aus Wylkowe zu Verfügung stellen kann, wendet sich an Stefanie Faller (sfaller.stadt@furtwangen.de). Die Stadtverwaltung hat ein Spendenkonto bei der Sparkasse eingerichtet. IBAN: DE 69 69 45 00 65 00 26 00 07 87, BIC: SOLADES 1 VSS, Verwendungszweck: "Spende Ukraine".