Renata Poszgai vom Gasthaus Eselbeck ist mit den letzten Bestellungen noch dran – der Pfand wird noch berechnet. Foto: Beck

Restaurants, Bistros und Cafés müssen seit Jahresbeginn eine Mehrweg-Alternative zur Einwegverpackung anbieten. Unsere Redaktion hat sich dazu umgehört, was die neue Mehrwegpflicht für die Gastronomiebetriebe im Kinzigtal bedeutet.

Mittleres Kinzigtal - Ausgenommen von kleineren Geschäften oder Betrieben mit insgesamt fünf oder weniger Mitarbeitern gilt jetzt für alle Gastronomiebetriebe die Mehrwegpflicht. Auf Wunsch der Gäste müssen sowohl Einweg- als auch Mehrwegverpackungen für den To-Go-Bereich zur Auswahl stehen, vorausgesetzt die Einwegverpackung enthält Kunststoff. Die Verpackungen müssen unter den gleichen Bedingungen verkauft werden, Verkäufer dürfen auf Mehrwegverpackungen allerdings einen Pfand erheben.

In den Gastronomiebetrieben im Kinzigtal sind einige bereits seit Monaten dafür ausgestattet – in anderen Betrieben müssen die Kunden sich dagegen noch gedulden.

Bäckerei Dorfbeck Gutach

Bereits seit Oktober 2021 bieten alle drei Filialen der Bäckerei Dorfbeck Mehrwegverpackungen zum Mitnehmen an, berichtet Elke Wöhrle. Mittels Pfandsystem können Kunden dann den Becher in allen Betrieben gegen einen Wert von einem Euro umtauschen. "Noch entscheiden sich die Kunden in der Bäckerei eher für die Einwegvariante. Aber ich denke, dass sich jetzt im Januar auch mehr den Mehrwegverpackungen anschließen werden.", meint Wöhrle.

Eiscafé Alpi Hornberg

Von der Mehrwegpflicht ist das Eiscafé Alpi in Hornberg nicht betroffen, da schon seit mehr als drei Jahren alle Verpackungen samt Löffel, Becher und Strohhalm plastikfrei und recycelbar angeboten werden, berichtet Geschäftsinhaber Manuel Kofler. "Die Mehrwegpflicht ist ein gutes System für die Zukunft. Ich vermute schon, dass auch die Kunden so auf Mehrwegverpackungen umsteigen können", meint Kofler.

Gasthaus Eselbeck Haslach

 Die Vorbereitungen für die Mehrwegangebote sind diese Woche noch am Laufen, berichtet Renata Poszgai, Betreiberin des Gasthaus Eselbeck. Die Kosten für die Beschaffung der Mehrweg-Verpackungen stellen dabei keine Herausforderung dar, der Pfand für die Mehrwegverpackung müsse noch berechnet werden. "Einige Gäste nehmen aus Gründen der Umwelt schon selbst Behälter mit. Ich finde die Mehrwegpflicht stellt kein Problem dar, die Gäste können ja selbst entscheiden, welche Verpackung sie nehmen möchten", sagt die Eselbeck-Betreiberin.

Bäckerei Marie Beck Haslach

Bis jetzt sind noch keine Mehrwegbecher in der Bäckerei Marie Beck erhältlich, bald soll es sie jedoch geben, kündigt eine Mitarbeiterin an.

Bäckerei Waidele Haslach

Es gibt in der Bäckerei Waidle keine Mehrwegpflicht, denn für die "To-Go"-Behälter werden dafür Behälter aus Papier angeboten. Das sei vor einigen Jahren umgesetzt wurden, erläutert eine Mitarbeiterin.

Brot- und Feinbäckerei Jetter Haslach

Die Kunden werden in der Bäckerei Jetter bereits im Eingang mit einer schriftlichen Information darüber aufmerksam gemacht, dass Kunden selbst Becher mitbringen können und dass Mehrwegbecher mit Pfand erhältlich sind. Hierzu seien die letzten Bestellungen für die Becher diese Woche noch am laufen, berichtet eine Mitarbeiterin der Bäckerei. "Die Kunden nutzen eher Einwegbecher, wenn sie nur durch die Stadt laufen, sind sie aber länger in der Umgebung, greifen sie auch mal zu Mehrwegbechern."

Bäckerei Dreher Haslach

Auch in der Bäckerei Dreher am Marktplatz in Haslach wird es bald Mehrwegbecher geben, kündigt eine Mitarbeiterin an. Kunden können bis dahin als Alternative zur Einwegverpackung ihren eigenen Becher mitbringen.

Laut der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung fielen 2017 in Deutschland 346 419 Tonnen Abfall für Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen an. Gastronomiebetriebe bringen davon etwa ein Drittel in den Verkehr. Zwischen 1994 und 2017 stiegen die Abfallmengen an Einweggeschirr und Einwegverpackungen für den To-Go-Bereich in der Gastronomie um 38 Prozent.