Der alte Minigolfplatz in Bad Teinach verwandelt sich kommendes Frühjahr in den neuen „Mehrgenerationen-Aktiv-Park“. Foto: Klormann

Der alte Minigolfplatz in Bad Teinach-Zavelstein soll in einen Mehrgenerationen-Aktiv-Park verwandelt werden. Die Kosten sind enorm gestiegen. Wie geht es weiter?

Im kommenden Frühjahr wird der ehemalige Minigolfplatz in Bad Teinach-Zavelstein in neuem Glanz erstrahlen. Dann verwandelt sich die einstige Sportanlage in einen Generationen-Aktiv-Park. Mit einem Boule- und Fußballfeld, Klettermöglichkeiten sowie einem Soccer-Cage könnten dort künftig die Herzen der jungen Generation schneller hüpfen lassen. Doch wie genau Spiel und Spaß im Grünen dann endgültig aussehen, steht aktuell noch in der Schwebe.

Nun galt es erst einmal, die Landschaftsbauarbeiten zu vergeben. Und das war alles andere als einfach. Denn die Ausschreibung hatte nur ein Angebot ergeben. Das sei der aktuellen Marktlage geschuldet, erklärt Bürgermeister Markus Wendel in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Vor-Ort-Gespräch hat besseren Preis bewirkt

Ursprünglich habe der Bieter ganze 26 Prozent über den geplanten Kosten gelegen, sagt der Rathauschef. Doch die Gemeinde hat gut verhandelt und bei einem Vor-Ort-Gespräch den Vergabepreise drücken können. Das sei aber nur möglich gewesen, da es lediglich ein Angebot gab. In die Karten gespielt habe der Verwaltung dabei, dass der Bieter etwa von schlechteren Voraussetzungen bei den Zuwegungen ausgegangen sei. „Die ganze Wahrheit ist aber, dass es trotzdem noch zwölf Prozent über der Kostenschätzung ist“, so Wendel. Das bedeutet konkret, dass die Gemeinde nun 20 000 Euro mehr in die Hand nehmen muss.

Eine Gegenstimme aus dem Gremium

Aber Wendel betonte: „Wenn wir im Zeitplan bleiben wollen, gibt es keinen Plan B.“ Und er motivierte zugleich die Stadträte, da ja „andere Projekte günstiger werden“, wie etwa die Kindergarten-Sanierung, sagte der Bürgermeister zum Schmunzeln mancher Räte. Mit einer Gegenstimme von Stadträtin Andrea Mast (Unabhängige Bürgerliste) ebnete das Gremium dem Projekt den weiteren Weg und vergab die anstehenden Arbeiten an die Firma Hohmann aus Pforzheim zum Angebotspreis von knapp 190 000 Euro. Bedenken gab es zuvor trotzdem: Ob sich etwas an der Qualität der Baumaterialien geändert hätte oder bei den Geräten eingespart werde, wollten etwa Jochen Krauss (Bürger für Bürger) und Andrea Mast (Unabhängige Bürgerliste) wissen.

Die Sorgen konnte Wendel aber schnell nehmen, indem er versicherte, dass „es keine Änderung an der Planung und den Geräten gibt“. Die werden sowieso erst in einer nächsten Ausschreibung Raum finden. Außer der Soccer-Park, der bereits in der jetzigen Vergabe verankert ist.

Bürgermeister bleibt optimistisch

Von Oktober dieses Jahres bis Mai 2024 hat die Firma Zeit, die Landschaftsarbeiten auszuführen. Ob man dann womöglich mit einen Park, aber keinen Spielgeräte dasteht? Ein unwahrscheinliches Szenario, denn wie der Rathauschef sagte, hätte sogar ein Gerätehersteller Interesse geäußert. Doch das werde sich bei der anstehenden Ausschreibung zeigen, so Wendel, der nochmal eine Portion Zuversicht verteilte: „Ach, jetzt gehen wir mal optimistisch ins Winterhalbjahr.“