In Jettingen soll möglichst viel Wohnraum bezahlbar zur Verfügung gestellt werden – so das Ziel. (Symbolfoto) Foto: Friedberg stock.adob.com

Wohnraum ist eines der größten Themen – sowohl Leerstände als auch die Schaffung bezahlbarer Unterkünfte. Der Gemeinderat Jettingen informierte sich über das Projekt Wohnraumakquise des Landkreises. Thomas Schuler von der Fachstelle erläuterte die Details.

Jettingen - Schätzungsweise 150 Wohnungen in Jettingen stehen leer. Die Gründe hierfür seien vielfältig, gab Hans Michael Burkhardt zu bedenken. Möglichst viele Leerstände dem Markt zur Verfügung zu stellen, das sei das Ziel in Jettingen und im Landkreis, fuhr der Bürgermeister fort. Und wenn möglich als bezahlbarer Wohnraum. Denn der Zahl an Leerständen steht auch ein Mangel an (bezahlbarem) Wohnraum gegenüber. Neubauten verbrauchen im Gegensatz zum Bestand zusätzliche Flächen.

Hinter dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum stünden "echte Schicksale", erklärte Thomas Schuler. Wohnbauprogramme seien ein Ansatz, würden aber in der Umsetzung lange dauern und seien schwer zu steuern. Die Fachstelle für Wohnraumakquise könne das Problem zwar nicht lösen, aber doch einiges bewegen. Stück für Stück habe man schon etwas von der Liste abarbeiten können, berichtete Schuler.

Über alle möglichen Aktionen versuche er, Eigentümer von leerstehendem Wohnraum zu erreichen. Die Fachstelle schaffe mitunter Anreize für eine Vermietung. Beispielsweise unterstützte sie mit einem Investitionszuschuss für die Herrichtung vor einer Vermietung. Sie wähle geeignete Mieter aus, garantiere, dass die Miete bezahlt werde, richte das Objekt nach dem Auszug gegebenenfalls wieder her. "Wir nehmen dem Vermieter alles ab, was Schwierigkeiten machen könnte", so Thomas Schuler über die Vorteile. Für die Eigentümer ist er der fachkompetente Ansprechpartner in allen Belangen.

Im Landkreis stünden derzeit etwa 80 Familien auf der Liste der Suchenden, was rund 200 Kindern entspreche, bedauerte Thomas Schuler. Der Bedarf sei aber wahrscheinlich noch sehr viel größer, was eine gewisse Dringlichkeit widerspiegele. Immerhin könnten im Schnitt vier bis fünf Objekte pro Monat vermittelt werden. Das sei "schön", so Schuler, aber es gehe noch deutlich mehr.

Thomas Schuler richtete daher einen Appell an die Gemeinderäte: Sie sollen als Multiplikatoren fungieren, das Projekt wo möglich bekannt machen, überall, wo sie sich in der Gemeinde bewegen, dafür werben, um möglichst viele Eigentümer zu erreichen. "Machen Sie es zum Thema."