Vor dem Schmieheimer Schloss wird es noch grüner: Der Ortschaftsrat hat beschlossen, dass entlang des Wegs zum Schmieheimer Wahrzeichen vier Tulpenbäume gepflanzt werden sowie zwei Roteichen auf der Südseite der Festwiese. Foto: Kapitel-Stietzel

Ein neues Windrad, Verkehrsberuhigungen und Bäume und die Erneuerung der Schlossfenster: Bei der Schmieheimer Ortschaftsratssitzung war einiges geboten.

Schmieheim - Auch wenn die Außenbeleuchtung am Schmieheimer Schloss aus ist, ging es innen bei der Sitzung des Ortschaftsrates um viel Energie: Der Rat entschied sich für eine Empfehlung für die Baugenehmigung eines Windrads auf Kippenheimer Gemarkung an den Gemeinderat zu geben. Dieses ist mit zwei weiteren Teil eines Windparks, den die Genossenschaft "Ettenheimer Bürgerenergie" bauen möchte. Laut Ortsvorsteher Michael Hartmann soll die neuen Anlage dort stehen, wo auch das alte stand, das von 2001 bis zu seinem Abbau dieses Jahr Strom liefert.

Ortschaftsrat unterstützt Windrad

Günter Ackermann ergriff als einziger Ortschaftsrat das Wort zum Thema: "Ich denke man kann es ja nur befürworten. Klar, man kann über Windräder immer streiten, über die Optik. Aber alle reden von der Energiewende. Da müssen wir den Beitrag eben auch leisten." Solange die Anwohner nicht extrem gestört würden, könne er dem Vorhaben nur zustimmen: "Toll, dass es etwas Neues gibt, das mehr Leistung bringt." Ortsvorsteher Hartmann sieht das auch so, denn die Windräder "sind dann weit genug weg von uns und wir hören sie auch nicht, weil wir ja meistens Südwestwind haben".

In Sachen Straßen könnte sich in Schmieheim einiges tun: Eine verkehrsberuhigte Zone im Schlossgarten soll her, auch weil laut Hartmann Kinder von der Grundschule dort spielen. Der Ortsvorsteher erinnerte sich daran, dass die Verkehrsbehörde selbst bei einem Treffen vor Ort gefragt habe, warum es eigentlich noch keine Verkehrsberuhigung dort gebe. Ratsmitglied Klaus Braun merkte an, dass er noch nie jemanden gesehen habe, der dort durchgerast sei. Das würde wegen der Verkehrsführung dort auch nicht gehen. Bei der Abstimmung, ob die Verkehrsberuhigte Zone im Schlossgarten dem Gemeinderat empfohlen wird, enthielt sich Braun, die anderen Räte stimmten für das Vorhaben.

Verkehrsberuhigung für eine freie Kirchstraße

Auch zur Abstimmung stand eine zweite verkehrsberuhigte Zone: in der Kirchstraße bis oben an die Dorfstraße (Richtung Gasthaus Linde). Laut Ortsvorsteher Hartmann würden die existierenden Parkplätze bleiben und gegebenenfalls noch einer unten bei der Blumeninsel dazukommen – ansonsten dürfe in der Straße dann nicht mehr geparkt werden. Braun merkte an, dass man wegen parkender Autos derzeit in der Straße nicht an die Glascontainer komme und auch die Müllabfuhr nicht durchkomme, was Hartmann bestätigt: Es gehe darum, dass die Autos anständig stehen und nicht den Weg versperren. Ratsmitglied Michael Dees fand den Vorschlag gut, "aber muss dann auch kontrollieren, sonst bringt das Einrichten auch nichts". Für diese verkehrsberuhigte Zone gab es, ebenso wie für die Vorschläge für den Haushalt 2023 danach, einen einstimmigen Zuspruch des Rats. Als Empfehlung werden sie jetzt dem Gemeinderat vorgelegt.

Teil der Haushaltswünsche ist eine Rinne zur Entwässerung der Schützenstraße durch große Senkkasten, damit das Wasser direkt im Bach und nicht in die Kanalisation fließt. Weitere wichtige Punkte sind die Erschließung des Neubaugebiets Herrschaftswald und der zweite von vier Bauabschnitten der Mischwasserkanalisation. Auch dabei ist der Umbau der Mehrzweckhalle, damit die Planung beginnen und dann im kommenden Jahr der Antrag für die Sanierung im Haushalt 2024 gestellt werden kann, so Hartmann. Ein Rasenurnengrabfeld, das vom Bauhof gepflegt und laut dem Ortsvorsteher "ansprechend gestaltet wird", soll ebenfalls kommen.

Neue Fenster für das Schloss

Auch die Fenster der Ortsverwaltung im Schloss sollen saniert werden: "Es weiß jeder, dass die energetisch nicht gerade auf dem aktuellen Stand sind", erklärt der Ortsvorsteher mit einem Schmunzeln. Der Waldkindergarten der "Waldameisen" soll seine Infrastruktur wie Zuleitungen bekommen. Auch auf der Wunschliste: Die Sanierung des Tiefbrunnens Anfang des nächsten Jahres.

Am Ende der Sitzung wurde – nach ausführlicher Abwägung der Optionen und einer Gegenstimme – die Pflanzung von vier Tulpenbäumen auf dem Weg zum Schloss und von zwei Roteichen auf der Südseite der Festwiese beschlossen.

Die Haushaltswünsche beinhalten 25 000 Euro für die Entwässerung der Schützenstraße, 750 000 Euro für die Erschließung des Neubaugebiets Herrschaftswald, 70 000 für die Sanierung/Umbau der Mehrzweckhalle, 550 000 für den zweiten Bauabschnitt der Mischwasserkanalisation, 20 000 Euro für ein Rasenurnenfeld, 20 000 für neue Fenster im Schloss, 170 000 für den Waldkindergarten und 250 000 Euro für die Sanierung des Tiefbrunnens.