Dieses Haus in der Reichenbacher Straße hat die Stadt Hornberg gekauft, um dort Migranten unterzubringen. Foto: Kornfeld

Hauptamtsleiter Oswald Flaig hat bei der Hornberger Gemeinderatssitzung über die Unterbringungsmöglichkeiten für Migranten in Hornberg informiert. Die Situation hat sich verschärft.

Noch im Juli habe er den Eindruck gehabt, „es passt“, beantwortete Flaig die Anfrage von Gemeinderat Jörg Fehrenbacher (FW). Es seien noch einige Wohnungen frei gewesen. Nun gebe es kaum noch Kapazitäten. Es werde eine achtköpfige Familie aus der Ukraine kommen, diese können aber noch gut untergebracht werden.

Die Zuweisungsquote für Flüchtlinge sei gesplittet worden in solche aus der Ukraine und „sonstige“. Mit der Aufnahme der angekündigten Familie habe Hornberg die Quote in dem Bereich „Ukraine“ übererfüllt und bekomme das auf das kommende Jahr angerechnet. Im Bereich „sonstige“ wurden jedoch 19 weitere Migranten angekündigt, alles Einzelpersonen.

Die Stadt habe ein Haus für diesen Zweck gekauft, die Übergabe habe gerade stattgefunden. Nun müsse es entrümpelt werden. Es könne allerdings sein, dass die Einzelpersonen nicht in Einzel- sondern Doppelzimmer untergebracht würden.

Container aufzustellen sei in Hornberg bisher vermieden worden, denn die Unterbringung dort sei einerseits sehr teuer und führe außerdem vermehrt zu Konflikten unter den Bewohnern. In Hornberg gebe es auch keinen geeigneten Platz für Container.

Die zunehmenden Konflikte auch mit anderen Mietern hätten bereits dazu geführt, dass eine Vermieterin in der Postwiese keine Wohnung mehr für die Unterbringung von Migranten an die Stadt vermieten will.

Verschärft wurde die Situation auch durch die steigende Zahl von Obdachlosen, informiert der Hauptamtsleiter im Gespräch mit unserer Redaktion. Es komme vermehrt zu Zwangsräumungen, da es mehr Menschen gebe, die ihre Miete nicht mehr zahlen können. Diese müssen von der Stadt dann auch untergebracht werden.

„Mir graut vor dem Winter“, so Flaig in der Gemeinderatssitzung in Anbetracht der zunehmenden Konflikte und Katastrophen in der Welt, wie beispielsweise das Erdbeben in Afghanistan, die zum Krieg in der Ukraine hinzukommen und die Situation verschärfen könnten. Daher gehe der Appell an die Bevölkerung, so Flaig und Bürgermeister Marc Winzer, leerstehende Wohnungen an die Stadt zu vermieten.

Ansprechpartner

Wer freien Wohnraum hat und diesen an die Stadt vermieten möchte, kann sich jederzeit an die Mitarbeiter im Hornberger Rathaus wenden. Ansprechpartner sind Oswald Flaig unter Telefon 07833/7 93 41 oder Patricia Zimmermann unter 07833/7 93 67.