Privatinvestoren kaufen Arztpraxen zu Spekulationszwecken auf und verschmelzen sie zu Praxiskonzernen. In Deutschland weist dieser Trend nach oben.
Aurora Li kennt die Statistiken. „2022 hat trotz Zinswende einen neuen Höhepunkt gebracht“, sagt die Expertin für Finanzmarktregulierung der Organisation Finanzwende. Die Ökonomin spricht von deutschen Arztpraxen, die Privatinvestoren zu Spekulationszwecken aufkaufen und zu Praxiskonzernen verschmelzen, obwohl steigende Zinsen das nun verteuern. Auf 174 Käufe ist die Zahl voriges Jahr angeschwollen nach 140 Akquisitionen 2021. Gekauft werden nicht nur einzelne Praxen, sondern auch ganze Verbünde. Die Zahl geschluckter Praxen liegt damit höher als ausgewiesen. 2016 als die Welle begann, wurden zum Vergleich 21 Praxen gekauft. In einer Studie hat Li beleuchtet, welche Risiken die Entwicklung birgt.