Die Hagia Sophia war fast 90 Jahre lang ein Museum, bis sie 2020 wieder zur Moschee umgewandelt wurde. Foto: dpa/Marius Becker

Seit 2020 ist die Hagia Sophia wieder eine Moschee. Doch das byzantinische Bauwerk sei dem Massenansturm nicht gewachsen, sagen Experten. Auch um die Schwesterkirche, die Hagia Irene, stehe es schlecht.

Mit dem Appell „Rettet die Hagia Sophia“ hat sich der renommierte Historiker Ilber Ortayli an die türkische Öffentlichkeit gewandt. Das Kulturdenkmal im Zentrum von Istanbul könne den Besuchermassen nicht standhalten, die seit der Umwandlung vom Museum in eine Moschee vor drei Jahren auf das Bauwerk einstürmen, schrieb der langjährige Direktor des Topkapi-Museums in der Zeitung „Hürriyet“. Auch die Schwesterkirche Hagia Irene, in der vor mehr als 1600 Jahren das christliche Glaubensbekenntnis verfasst wurde, sei in akuter Gefahr. „Die Geschichte hat uns diese Werke anvertraut“, beschwor der prominente Wissenschaftler seine Landsleute; dieser Verantwortung müsse die türkische Gesellschaft gerecht werden.