Hier werden Bälle bunt: Am Freitag wurde im Maschenmuseum gefilzt. Foto: Horst Schweizer

Im Tailfinger Maschenmuseum hat vom Mittwoch bis zum Sonntag eine museumspädagogische Aktionswoche stattgefunden. Die Resonanz war gut, die Workshops stießen auf reges Interesse.

Museumschefin Susanne Goebel wertete die große Resonanz als Indiz für den Nachholbedarf des Publikums nach gemeinsamen Aktivitäten. In deren Fokus stand – buchstäblich – Handarbeit – ; Ziel der fünftägigen Veranstaltungsreihe war es, vor allem dem jüngeren Publikum das „Hand-Werk“ mit Strick-, Filz- und Häkelnadel näher zu bringen. Folgerichtig waren der Eintritt und die Teilnahme an den Workshops frei.

Den Auftakt machte am Mittwoch das „Greeny-Häkeln“ verschiedener Blumenmotive mit Petra Müller-Ehrlich und Susanne Goebel. Tags drauf, am Donnerstag, schufen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Regie von Museumspädagogin Carmen Bitzer-Eppler farbenfrohe Textil-Collagen, sogenannte „Stoffgesichter“ von Katzen, Clowns, Zauberern oder Feen.

Großzügiger Spielwarenhändler

Am Freitag wurde gefilzt; das Interesse am Workshop „Bälle filzen – leicht gemacht!“ war immens. Rund 30 Kinder und Eltern gestalteten mit flinken Fingern und spitzen Nadeln Filzbälle, für welche die Firma Spielwaren Klein Schaumstoffbälle und ein Albstädter Nadelhersteller kostenlos Filznadeln zur Verfügung gestellt hatte. Mit diesen wurde verschiedenfarbige Filzwolle verarbeitet. Jeder konnte sein eigenes Motiv kreieren; ganz gleich, ob Herz oder Blume, ob gegenständlich oder abstrakt, ob mit Perlen oder ohne, der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Was Susanne Goebel besonders freute: Es waren auch einige Jungs dabei, brachten viel Geduld auf und blieben zwei bis drei Stunden am (Filz)ball.
Der Ertrag intensiven „Fingerhäkelns“ Foto: Schweizer

„Fingerhäkeln“ statt Hakeln

Am Samstag stand „Fingerhäkeln“ mit den Frauen der Stricklounge auf dem Programm. „Das funktioniert wie früher bei einer Strickliesel“, kommentierte Elke Genz, Mitglied der Stricklounge-Gruppe, die aus zehn bis 15 Frauen und einem Mann besteht und sich jeden Samstag von 14 bis 16.30 Uhr im Stüble des Maschenmuseums trifft – Interessenten sind willkommen. Für das „Fingerhäkeln“ stand Wolle in verschiedenen Farben und Größen zur Verfügung; aus ihr entstanden im Lauf des Nachmittags vielgestaltige Kreationen. Das Spektrum reichte von Halsketten über Schlangen bis hin zu Schmetterlingen.

Puppentheater „Ewelhimo“: Die Hexen versammeln sich am Braunhardsberg. Foto: Schweizer

Hexensabbat am Braunhardsberg

Abschließender Höhepunkt war Sonntagnachmittag ein Handpuppenspiel: Das Ensemble „Ewelhimo“ führte sein Stück „Hexentreffen am Braunhardsberg“ auf.

Das Maskottchenheißt Willi Waschbär

Die Handpuppen waren im Vorjahr im Rahmen eines Workshops mit Hildegard Lichtenberg – die zudem auf ihrer Zither die musikalische Begleitung beisteuerte – entstanden und kamen bei der Premiere erstmals zum Einsatz. Zum Abschluss der Aktionswoche wurden die am Donnerstag gefertigten „Stoffgesichter“ von Susanne Goebel und Carmen Bitzer-Eppler statt prämiert; als Preis vergaben die beiden unter anderem das Maskottchen Willy Waschbär.

Hildegard Lichtenberg untermalte das Theaterstück musikalisch. Foto: Schweizer