Martin Wangler alias „Fidelius Waldvogel“ mit (von links) Nicole und Andreas Ziefle sowie Techniker Simon Stelz. Foto: Sabine Stadler

Zum ersten Mal war Martin Wanglers Wanderbühne zu Gast in Kälberbronn. Bei „Schwanenwirts Kuhstall“ begegneten er und sein Kabarettprogramm „Nächste Ausfahrt Heimat!“ den Kunstwerken des Altensteiger Malers Wolfram Paul.

Das Publikum erlebte auf den Bänken unterm Sternenhimmel einen unterhaltsamen Abend – mit alemannischem Dialekt, Bildern mit Kuh- und Schwarzwaldmotiven und Kuhstallburgern.

Wolfram Paul zeigt seine tierische Malerei. Foto: Sabine Stadler

Bereits am Nachmittag war der Altensteiger Maler, Grafiker und Kunstpädagoge Wolfram Maul mit seinem fahrbaren Atelier, dem blauen Ape Art Mobil samt Galerie, bei „Schwanenwirts Kuhstall“ anzutreffen. Unter dem Motto „Der Schwarzwald ist nicht schwarz oder eine Kuh ist nicht nur lila“ zeigte er direkt neben dem Kuhstall unter anderem Werke zum Thema „Coole Kuh“ mit Bildern, die mit natürlichen Materialien wie Heu gestaltet wurden. Die Werke stießen auf großes Interesse und der Künstler stand für Gespräche zur Verfügung.

Alles auf Alemannisch

Am Abend zog er mit seiner Malerei auf die Pferdekoppel um. Bevor hier die „Von Daheim Tour 2023“ mit dem aktuellen Programm „Nächste Ausfahrt Heimat!“ rund um SWR-Schauspieler Martin Wangler alias „Fidelius Waldvogel“ startete, verwöhnte das Team von „Schwanenwirts Kuhstall“ die Gäste mit Kuhstallburgern und Getränken. Tanja Braun vom Heuwasenhof in Pfalzgrafenweiler sorgte mit ihrem Bauernhofeis für Nachtisch. Andreas Ziefle, Inhaber von „Schwanenwirts Kuhstall“, begrüßte die zahlreichen Gäste vor Martin Wanglers Wanderbühne.

Unterhaltung auf der „Rosskoppel“

Auf „Alemannisch en vogue in the Ländle“, wo für Hochdeutsch sprechende Gäste der weitere Verlauf zwecklos sei, stellte sich Wangler dem Publikum als „Fideli“ oder „Lucky Black Forrest Bird“ vor – allerdings nicht mit seinem alten blauen Traktor Modell Königstiger, sondern mit einem grünen Ersatz-Bulldog mit Dach und künstlicher Intelligenz namens „Alex“. Sein „Stubewägeli“, ein alter Forstarbeiterwagen, sei auf seiner Tour durchs Ländle alles, was er braucht – Küche, Schlaf-, Ess- und Musikzimmer und aufklappbare Bühne, bemerkte Wangler. Auf ihr erschien er im rustikalen Gewand mit unterschiedlichen Musikinstrumenten, mal singend und mal sein begeistertes Publikum auf der „Rosskoppel“ unterhaltend.

Foto: Sabine Stadler

Spätestens nach seinem Auftritt wussten die Gäste, dass Speck dem Bauer Power gibt, und, auf einem Brett serviert, ausschließlich mit dem Messer zusammen mit Apfel und Zwiebel gegessen werden sollte. Mit dem Akkordeon begleitete Wangler das Lied „Kuhbauer“ und erzählte von seiner norddeutsche Hilfskraft auf dem Hof, Kim Schoen, die er „Kim kumm“ rufe. Von Städtern in Käfighaltung zwischen Landflucht, Landlust und Landfrust landete er bei den Landwirten, den „Fußabtretern der Nation“. Er träume von Regionalität zu anständigen Preisen.

Wangler als Waldbademeister

Gemeinsam mit dem Publikum exerzierte Wangler als Waldbademeister das gemeinsame „Schnufen“ – tiefes Atmen zum Stressabbau und stieß dann den lauten Brunftschrei eines Hirsches in die Nacht. Den Trommelschlägen durften die Gäste mit „Heijo“ antworten.

Wanglers Dank galt am Ende Tontechniker Simon Stelz und Regisseur Uwe Baumann sowie Andreas und Nicole Ziefle von „Schwanenwirts Kuhstall“, für die er noch einen Imbiss auf der Bühne zubereitete.