Wird in der Altensteiger Poststraße auf Höhe des Marktplatzes (Bild) wieder eine Fußgängerampel aufgestellt? Die Stadt hat das in Aussicht gestellt, ohne einen genauen Termin zu nennen. Foto: Köncke

Fußgänger haben es schwer, die Altensteiger Poststraße zu überqueren. Autofahrer halten häufig die vorgeschriebene Geschwindigkeit nicht ein und bei starkem Verkehrsaufkommen bilden sich lange Fahrzeugschlangen. Gefordert wird ein Zebrastreifen auf Höhe des Rathauses oder eine Ampel.

Altensteig - Er schaut nach rechts, er schaut nach links, setzt einen Fuß auf die Fahrbahn und zieht ihn sogleich wieder zurück. Das, was an diesem Nachmittag ein älterer Mann auf dem Weg vom Marktplatz zum Rathaus erlebt, ist kein Einzelfall.

Wegen der Bauarbeiten in der Rosenstraße hatte sich die Situation vor kurzem noch verschärft. "Den Unmut von Kunden habe ich in meinem Ladengeschäft schon öfter zu hören bekommen", sagt Wolfgang Schlumberger. Er ist der stellvertretender Vorsitzende des Altensteiger Werberings und Inhaber eines Foto- und Drogeriefachgeschäfts.

Klagen von Fußgängern seien auch an ihn herangetragen worden, berichtet der Vorsitzende des AWO-Ortsvereins, Ewald Frey. Er sei gebeten worden, bei der Stadt nachzufragen, warum nicht wenigstens in der Stadtmitte ein Zebrastreifen angelegt werde.

Daraufhin habe er im Rathaus angerufen. Martin Silberhorn vom Ordnungsamt habe ihm zu verstehen gegeben, dass man aus seiner Sicht keinen Zebrastreifen brauche, weil die verkehrsberuhigte Poststraße an beliebiger Stelle passiert werden könne und Autofahrer nicht schneller als mit 30 Stundenkilometer unterwegs sein dürften.

Gefahr für Senioren

Die Poststraße während der Hauptverkehrszeiten gefahrlos zu überqueren, sei allerdings nicht ganz einfach, räumt Pressesprecher Sascha Wittich auf Nachfrage ein. Die Stadt arbeite in Abstimmung mit den zuständigen Behörden an einer Lösung. Bei der letzten Verkehrsschau sei die Problematik vor Ort angesprochen, aber keine Genehmigung zur Anlage eines Fußgängerüberwegs erteilt worden.

Ausführlich hat sich der Altensteiger Arzt Peter Krumrey zu dem Thema geäußert. Für Anwohner der Poststraße mit altersbedingten Sehbehinderungen sei es vor allem mit Rollator oft nicht klar ersichtlich, "ob ein Auto parkt oder von Lücke zu Lücke springt". Es sei fast ein Wunder, dass es bisher zu keinem möglicherweise vermeidbaren Unfall gekommen sei.

Er habe bereits in seinem Leserbrief vom 15. Dezember 2020 kritisiert, dass das Regierungspräsidium Baden Württemberg die Gefahren für Senioren und Kinder auf einer viel befahrenen Durchgangsstraße in Altensteig nicht erkenne, obwohl es triftige Gründe für eine sichere Überquerung gebe.

Lkw in der Innenstadt

Es ärgere ihn auch, dass der Schwerverkehr noch immer durch die Poststraße fahre, "obwohl es eine Umgehungsstraße gibt". Das erhöhe die Probleme für Fußgänger noch zusätzlich. Krumrey erinnert daran, dass es vor dem Umbau des Marktplatzes auf Höhe der Musikschule eine Fußgängerampel und einen Zebrastreifen gegeben habe. Warum das jetzt abgelehnt werde, könne er nicht nachvollziehen.

Darauf angesprochen, erklärt Pressesprecher Wittich, dass der frühere Zustand wieder hergestellt werde. Den genauen Zeitpunkt könne er aber nicht vorhersagen.