Die Bauarbeiten am Maria-von-Linden-Gymnasium sollen bis Jahresende weitgehend abgeschlossen sein. Foto: Menzler

Die Sanierung des Maria-von-Linden-Gymnasiums (MvLG) in Stammheim geht mit großen Schritten voran. Aktuell laufen die Bauarbeiten im Foyer. Bis Jahresende sollen diese abgeschlossen sein. Auf den neuen Boden müssen die Schüler aber noch länger warten.

Calw-Stammheim - In den vergangenen Jahren hat sich viel getan im MvLG. Die sichtbarste Veränderung in den vergangenen Monaten ist wohl der Abbau der Container auf dem Parkplatz vor der Gemeindehalle. Und dass sowohl das Foyer als auch größere Teile des Schulhofes nur eingeschränkt betreten werden können.

Denn seit Beginn der Sommerferien ist der vierte Bauabschnitt eingeleitet worden. Darüber informierte die Verwaltung nun im Bauausschuss. Die baufällige Dachkonstruktion sei abgebaut und entsorgt worden, heißt es in der Sitzungsvorlage. Noch in den Sommerferien sei die neue vorproduzierte Dachkonstruktion aufgebracht worden. Das Dach sei mittlerweile auch abgedichtet.

Erst in den nächsten Sommerferien

Im Innenbereich sei die Elektro- und Sanitärinstallation weitgehend abgeschlossen. Die Trockenbauarbeiten liefen seit den Herbstferien und sollen bis Jahresende abgeschlossen sein. Dann werde auch das dafür benötigte Gerüst entfernt. Seinen neuen Boden bekomme das Foyer aber erst in den nächsten Sommerferien. Das könne nicht im laufenden Betrieb gemacht werden, erklärte der Architekt Heinrich Hohmann dem Ausschuss.

Seit den Herbstferien läuft auch die Sanierung der Außenanlagen vor dem Haupteingang. Hier soll ein barrierefreier Zugang entstehen. Dazu sei der Schulhof auf täglich wechselnden Flächen abgesperrt – zur Sicherheit der Schüler, wie Hohmann betont. Ein Zugang zum Schulgebäude sei aber jederzeit möglich. Auch diese Arbeiten sollen bis Jahresende erledigt sein.

Container im Sommer abgebaut

Drei Bauabschnitte sind schon fertiggestellt. Der Südflügel ist seit zwei Jahren fertig, der Ostflügel seit einem. Die Arbeiten am Westflügel wurden planmäßig in diesen Sommerferien abgeschlossen. Hier sind neben sieben Standardklassen vor allem die Verwaltung, das Lehrerzimmer und der Fachbereich Kunst sowie ein Teil des Fachbereichs Naturwissenschaften untergebracht, wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Weil die Bereiche wieder bezogen werden konnten, wurden die Container im Sommer abgebaut.

Die aktuelle Prognose geht von Gesamtkosten von knapp 17,6 Millionen Euro aus, inklusive der Container für die zeitweise provisorische Unterbringung der Schüler. Laut Sitzungsvorlage entspricht dies einer Kostensteigerung von knapp fünf Prozent gegenüber den ursprünglich veranschlagten gut 16,8 Millionen Euro. Die Vergabe für die Bauleistungen des vierten Abschnitts sei weitestgehend erfolgt.

Fehlerhaftes Material

In der Sitzungsvorlage werden aber auch die Probleme bei der Umsetzung thematisiert. Der Aufwand für Planer und die Bauleitung sei enorm hoch. Das liege einerseits an fehlendem Material und langen Lieferzeiten. Die Handwerker könnten so schwer kalkulieren. Auch fehlerhaftes Material sei ein Problem.

Ebenso spüre man den Fachkräftemangel. Auf der Baustelle würde "fast ausschließlich mit angelernten Hilfskräften" gearbeitet, welche zum großen Teil kein Deutsch sprächen. Und trotz des streng reglementierten Auswahlverfahren sei es derzeit schwer, "ausreichend leistungsfähige und zuverlässige Firmen zu finden".