Bischöfin Maria Jepsen will nicht mehr. Foto: DPA

Die Bischöfin hat ihren Rücktritt erklärt. Hintergrund sind Missbrauchsvorwürfe in ihrer Kirche.

Hamburg - Die Bischöfin der Nordelbischen Kirche, Maria Jepsen, gibt auf. Sie erklärte am Freitag in Hamburg ihren Rücktritt. „Meine Glaubwürdigkeit wird angezweifelt. Von daher sehe ich mich nicht in der Lage, die frohe Botschaft so weiterzusagen, wie ich es bei meiner Ordination und bei meiner Bischofseinführung vor Gott und der Gemeinde versprochen habe“, sagte Jepsen.

In den vergangenen Tagen war die evangelische Bischöfin im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen gegen einen Pastor in Ahrensburg bei Hamburg in die Kritik geraten.

Er soll vor allem in den 80er Jahren heranwachsende Jungen und Mädchen missbraucht haben. Die Bischöfin will von den Vorwürfen erst im Frühjahr 2010 erfahren haben; nach Medienberichten hatte sie jedoch bereits 1999 einen Hinweis auf die Vorwürfe gegen den Pastor erhalten.

„Vertrauensvolle Zusammenarbeit ist mir immer von großer Bedeutung gewesen. Ohne Ehrlichkeit und Offenheit hätte ich meinen Dienst nicht tun können und wollen. Ich habe mich verstanden als eine leitende Geistliche, der für die eigene Nordelbische Kirche und für die Ökumene Verantwortung übertragen wurde“, sagte Jepsen. „Ich erwarte, dass die Missbrauchsfälle in Ahrensburg und anderswo zügig aufgeklärt werden und die Wahrheit ans Licht kommt.“