Mehr als 1600 Läufer haben sich am Freitag beim Firmenlauf auf die Fünf-Kilometer-Strecke begeben. Überschattet wurde das Event von einem Zusammenbruch eines Läufers, der noch am Abend im Krankenhaus starb. Foto: N-plus-Sport

Zu einem tragischen Unglück ist es am Freitag beim Zalando-Firmenlauf in Lahr gekommen: Ein Läufer ist auf der Strecke kollabiert. Reanimationsversuche waren erfolglos, der Mann starb im Krankenhaus. Am Montag sitzt der Schock beim Veranstalter noch tief. Alle Beteiligten hätten jedoch „richtig gehandelt“.

Es ist ein düsterer Schatten über einem sonst gelungenen Event: Als am Freitagabend die Mitarbeiter der Firma Zehnder als zweitstärkstes Team geehrt werden sollten, hatten sie das Seepark-Gelände schon verlassen. Aus nachvollziehbarem Grund – einer ihrer Kollegen schwebte in Lebensgefahr. Wenige Stunden später herrschte traurige Gewissheit: Der Mann ist im Krankenhaus gestorben.

 

Laut Ralf Niedermeier, Geschäftsführer des Firmenlauf-Veranstalters N-plus-Sport, brach der Mittfünfziger nach 3,8 von insgesamt fünf Kilometern zusammen. Er blieb in der Nähe des Parkplatzes an der Vogesenstraße liegen. Andere Läufer hatten den Ernst der Lage sofort erkannt. Mitläufer, die im Gesundheitsbereich arbeiten, versuchten, den Mann zu reanimieren. „Ein Streckenposten hat sofort den Notdienst gerufen“, sagt Niedermeier im Gespräch mit der LZ. Die Läufer wurden in einer kleinen Schleife um den Einsatzort herumgeleitet.

Läufer stirbt im Krankenhaus

Letztendlich blieben alle Wiederbelebungsversuche ohne Erfolg. „Der Läufer ist noch am Abend im Krankenhaus gestorben“, erklärt Niedermeier, „es ist ein tragisches Unglück, das uns alle mitnimmt. Unser Mitgefühl liegt bei der Familie und den Kollegen.“ Erstmals bei 150 Veranstaltungen mit jährlich bis zu 70 000 Läufern, die Niedermeiers Agentur veranstaltet, sei es zu einem Todesfall gekommen.

Bei Teilnehmer und Gästen herrschte am Freitagabend nicht nur Beklommenheit über den Vorfall, der sich schnell herumsprach, sondern auch Verwunderung über die Alarmierungskette. Denn, so war zu hören, die Sanitäter vor Ort wurden zunächst nicht benachrichtigt – und als sie die Information dann erhalten hatten, dauerte es eine ganze Weile, bis sie sich zum Einsatzort durchgekämpft hatten. Eigentlich, so Niedermeier, sei die Absprache gewesen, dass die Streckenposten bei einem Zwischenfall erst die Sanitäter hinzurufen. Dass der Verantwortliche in dem Fall diesen Schritt übersprang, sei im Nachhinein aufgrund der Schwere des Unglücks aber „die richtige Entscheidung“ gewesen.

Absprachen waren gründlich

Der Geschäftsführer betont, dass sich Sanitäter und Veranstalter gründlich abgesprochen hatten. Alle Sicherheitsauflagen der Stadt habe man eingehalten, sogar einen Sanitäter mehr als vorgeschrieben eingeplant. „Es war ein trauriger Unfall, der wahrscheinlich nicht zu verhindern war“, fasst es Niedermeier zusammen. Der Vorfall in Lahr werde dennoch bei künftigen Veranstaltungen, wie dem Firmenlauf in Villingen am Mittwoch, thematisiert. „Wir sind jetzt noch mehr dafür sensibilisiert.“

Die Entscheidung, das Programm im Anschluss an den Firmenlauf wie geplant weiterlaufen zu lassen, verteidigt Niedermeier: „Wir hatten keine Informationen über den Gesundheitszustand.“ Diese seien am Freitagabend den Angehörigen vorbehalten gewesen. Demnach wäre es möglich gewesen, dass sich der Läufer wieder erholt. „Mit dem Wissen, dass die Person tödlich verunglückt ist, hätte die Feier nicht stattgefunden“, betont der Geschäftsführer.

Fünfte Auflage

Bei der fünften Auflage des Zalando-Firmenlaufs in Lahr gingen am Freitagabend mehr als 1600 Teilnehmer an den Start. Nicht alle joggten die kompletten fünf Kilometer, viele ließen es – auch aufgrund der Temperaturen von mehr als 30 Grad – unterwegs ruhiger angehen. Der Veranstalter, N-plus-Sport aus Saarbrücken, organisiert seit 2002 Firmenläufe in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Bayern und im Saarland.