Am Schmieheimer Schloss galt es, eine unter einem Traktor eingeklemmte Person zu retten. Auch dabei zeigten die insgesamt 28 teilnehmenden Kinder und Jugendliche, dass sie schon viel über Feuerwehrarbeit gelernt haben. Foto: Decoux-Kone

Jugendfeuerwehren aus Mahlberg und Kippenheim proben gemeinsam / Realistische Einsatzszenarien

Mehrfach sind am Wochenende Feuerwehrfahrzeuge mit Sirene und Blaulicht durch Mahlberg und Kippenheim gebraust. Katastrophenalarm? Nein. Die Jugendfeuerwehren der beiden Orte absolvierten erstmals gemeinsam eine 24-Stunden-Übung.

Mahlberg/Kippenheim. Eine solche Probe steht alle zwei Jahre an, in Mahlberg nun schon zum dritten Mal seit 2013. Da sollen ältere Kinder und Jugendliche in mehreren möglichst realistischen Einsätzen zeigen, was sie schon gelernt haben – das Ganze geballt rund um die Uhr.

Freitag, 17 Uhr: Kaum ist der Versammlungsraum im Mahlberger Feuerwehrgerätehaus mit Feldbetten zur Übernachtungsstätte umfunktioniert, geht schon der erste Alarm runter. Raus zur Kippenheimer Firma Neugart! Doch das war nur ein Fehlalarm zum Aufwärmen, ganz wie im realen Feuerwehrleben.

Kommandanten zeigen sich sehr zufrieden

Um 18 Uhr wird es dann aber ernst: Da "brennt" die Scheune eines Aussiedlerhofs. Viel Wasser muss her. Kaum sind die Utensilien wieder im Gerätehaus versorgt, geht es stressig weiter. 20 Uhr: Im Schmieheimer Schlosspark ist ein Mensch unter einen Traktor geraten. Auch bei dessen Rettung bewiesen die 28 Jugendfeuerwehrler im Alter von neun bis 15 Jahren, dass sie nicht nur die Kameradschaft pflegen, sondern schon viel gelernt haben.

Gnädigerweise hatten die Jugendwarte Martin Müller (Mahlberg) und Sarah Haffke (Kippenheim) den letzten Einsatz des Tages nicht mitten in die Nacht gelegt. Es galt, in den Kippenheimer Rebhügeln eine vermisste Person zu finden – im Dunklen. Und obwohl der Nachwuchs viel unterwegs war, herrschte bei der gemeinsamen Nacht in den Feldbetten nicht sofortige Bettruhe. Es gab viel zu diskutieren und natürlich zu albern.

Wer sich am nächsten Morgen allerdings zu viel Zeit ließ, schaute in Sachen Frühstück in die Röhre. Samstag 8 Uhr: Es brennt ein Holzstapel – ein überschaubarer Einsatz, der schnell erledigt ist. 10 Uhr jedoch: Großbrand bei Gundlach Logo in Mahlberg. Alle benötigten Schläuche schon wieder raus. Dazu kam die Lahrer Drehleiter. Mit ihr durften anschließend neben den jugendlichen Erstkräften auch alle anderen Jugendfeuerwehrler in schwindelerregende Höhe fahren.

Mittagspause. Um 14 Uhr jedoch: Wiesen-Flächenbrand in Orschweiers Gewerbegebiet. Dazu hatten sich auch zahlreiche Eltern eingefunden, um ihrem Nachwuchs selbst beim komplizierten Einsatzablauf zusehen zu können. Auch die Feuerwehrkommandanten Rolf Ackermann (Mahlberg) und Andreas Hurst (Kippenheim) waren immer wieder vor Ort dabei. Ihr gemeinsames Fazit bei abschließendem Kaffee und Kuchen: "Wir sind mächtig stolz auf unsere freiwillige Jugendfeuerwehr, da ist uns um motivierten Nachwuchs nicht bange."