Rat: Orschweierer lehnen Antrag ab

Orschweier (ir). In zehn Gemeinden im Ortenaukreis gibt es ein Mitfahrerbänkle. Sollte Orschweier jetzt nachziehen und auch eins am Malaucèner Platz aufstellen? Das war am Dienstag die Frage in einer Ortschaftsratssitzung. Die Antwort lautete nein. Mehrheitlich lehnten die Ortschaftsräte den Antrag von 22 Bürgern ab.

Die hatten sich ein Mitfahrbänkle gewünscht, weil die Busverbindungen von und nach Orschweier kärglich seien. Sie erhofften sich durch das Bänkle Abhilfe, weil dann mehr Bürger schneller zum Friedhof oder zum Lebensmittelmarkt in Mahlberg gelangen könnten. Zudem könnten soziale Kontakte gestärkt werden.

Nur zwei Unterstützer im Gremium

Einzig Rolf Baum und Jürgen Weber nahmen den Antrag positiv auf; zusätzlich schlugen beide vor, vielleicht noch mehr "Bänkle zum Mitnehmen" aufzustellen, damit man auch noch eine Gelegenheit habe, in Richtung Orschweier von einem Autofahrer mitgenommen zu werden.

Bei der Mehrheit, die dagegen war oder sich enthielt, waren die Bedenken jedoch zu groß. Dieter Beck sah die Haftung im Falles eines Unfalls als problematisch an. Jannick Obergföll hatte Zweifel, ob die "schöne Idee" wirklich die ideale Lösung wäre, manchmal müsste man doch recht lange warten, bis man mitgenommen werde. Bürgermeister Dietmar Benz befürchtete, dass die Erwartungen an das Mitfahrbänkle zu groß sein könnten und manche dieses als Ausgangspunkt für eine Privattaxi-Fahrt sehen könnten. Neben möglichen Umsetzungsschwierigkeiten gab Ortsvorsteher Bernd Dosch auch den Kriminalitätsaspekt zu bedenken: "Was wenn ein Verbrechen verübt wird?"

Letzten Endes scheiterte der Antrag auch an der Umsetzung. Denn am Malaucèner Platz könne in absehbarer Zeit ohnehin keine Bank aufgestellt werden, wie Dosch erklärte. Nach der Fasent rücken die Bagger zu Kanal- und Straßenbauarbeiten in der Feld- und Hauptstraße an. Der potenzielle Platz für’s Bänkle wird dann eh im Baustellenbereich sein – und dies wohl im ganzen Jahr 2020.