Initiatoren sind über niedrige Anmeldezahlen enttäuscht / Nachmeldefrist geplant

Mahlberg (ir). Enttäuschend für die Stadträte Mahlberg ist die Resonanz auf das neue Angebot der Stadt gewesen, von Ende Juli bis Mitte August Kinder in der Schule zu betreuen. Gerade mal elf Kinder wurden bis zum Ende der Anmeldefrist Mitte Mai angemeldet. Trotzdem will man das Angebot aufrechterhalten, wie die Stadträte in ihrer jüngsten Gemeinderatssitzung am Montag mehrheitlich beschlossen.

Nach dem ersten Beschluss zum Angebot im April wurde ein Hinweis darauf im Mitteilungsblatt veröffentlicht und in der Schule lagen Formulare zur Anmeldung aus. Zudem wurden die 40 interessierten Eltern noch einmal angeschrieben. "Leider" gab es dennoch das magere Ergebnis, wie Hauptamtsleiterin Tanja Huber kommentierte. Aber sie will das Angebot trotzdem "durchziehen". Schließlich befinde sich dieses erst in den Anfängen.

Die geringen Anmeldezahlen führte sie darauf hin zurück, dass das Angebot recht spät eingerichtet wurde. Gerade berufstätige Eltern hätten sich möglicherweise vorher nach einer Betreuung ihrer Kinder umgeschaut. Außerdem sprach sie davon, den Eltern noch einmal per Nachmeldefrist die Möglichkeit zur Anmeldung ihrer Kinder für die Ferienbetreuung der Stadt zu geben.

Stadt muss mehr dazugeben als geplant

Ihrem Vorschlag stimmten die Stadträte zu, einige fragten vor dem mehrheitlichen Beschluss nach. Rolf Baum, der nach dem "Brandbrief" des Elternbeirats nun die Resonanz "enttäuschend" fand, fragte nach, wie viel die Stadt zuschießen müsse. Die Verwaltung hatte mit 30 Kindern und einem Satz von 60 Euro kalkuliert. Nun muss die Stadt pro Kind pro Woche 90 Euro dazugeben, damit die Kosten gedeckt werden, so Bürgermeister Dietmar Benz.

Statt der zwei Referandinnen und den Betreuungskräften der Stadt werden nun lediglich die beiden Referandarinnen kurzfristig eingestellt, wie Huber auf eine Frage von Annette Hilß antwortete. Deren Bezahlung sei in etwa der der städtischen Personals gleich. Thomas Schwarz erkundigte sich nach den Sachkosten, die die Stadt zahlt. Dies sind etwa 1,50 Euro pro Kind pro Tag, so die weitere Antwort Hubers.

Hilß war dann dafür, das Angebot aufrechtzuerhalten. Ausdrücklich dagegen war Andreas Ruder, der in Anbetracht der nicht gedeckten Kosten von einem "reinen Subventionsbetrieb" sprach und meinte, dass die Ferienbetreuung auch "ein schönes Beispiel dafür ist, wie Dinge aus dem Ruder laufen". Ihm widersprach Ulrike Kesselring energisch, man biete mit der Betreuung eine "soziale Infrastruktur". Die darauf folgende Scharmützel kommentierte Schwarz mit den Worten "jetzt haben’s wir angeleiert" und plädierte dafür, das Programm durchzuziehen.

Bei der Abstimmung stimmte Ruder gegen den Vorschlag der Verwaltung, Rolf Baum enthielt sich.