Der Campingplatz "Lynx Camp" soll durch einen Bebauungsplan rechtlich abgesichert werden. Foto: Kommert

Bereits im Januar 2020 hatte Christine Bauer von der Fahle Stadtplanung dem Gemeinderat Schönwald den Bebauungsplan "Waldcamp" vorgestellt, der zuvor aus dem Bebauungsplan "Sportzentrum Bühlacker" entwickelt worden war.

Schönwald - Damals, 1987, wurde ein Fußballplatz, ein Vereinsheim und ein Kinderspielplatz verwirklicht, im nördlichen Teil kamen drei von zunächst geplanten sechs Tennisplätzen, ein Clubhaus sowie dem dazu gehörenden Parkplatz dazu. Vor einigen Jahren wurde der Tennisclub aufgelöst, die Plätze lagen brach – seit 2017 wird hier sehr erfolgreich der Campingplatz "Lynx Camp" betrieben.

Nun soll es, da die Auslastung wohl ganzjährig sehr hoch ist, ausgeweitet werden, wozu dann neben Standplätzen auch die Sanitäranlage erweitert werden muss.

Planrecht wird geschaffen

Die Gemeinde will die Entwicklung unterstützen und das erforderliche Planungsrecht schaffen. Im ersten Anlauf sollte der Paragraf 13b, das "beschleunigte" einstufige Verfahren dazu genutzt werden. Das Baurechtsamt monierte derweil bei der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange den zu geringen Waldabstand, es wird verlangt, dass in einem Abstand von 30 Metern zum Wald weder Anlagen noch Feuerstätten entstünden, zum Schutz des Waldes, aber auch der Nutzer.

Nun soll dasselbe Vorhaben erweitert werden in seinem Geltungsbereich, ringsum werde Niederwald entstehen. Der neue Bebauungsplan wurde nun, erneut von Christine Bauer, dem Gemeinderat in der Sitzung am Dienstagabend als Aufstellungsbeschluss und Beschluss über die frühzeitige Bürger- und Behördenbeteiligung vorgestellt, zur Beschlussfassung. Diesmal aber soll das reguläre zweistufige Verfahren zum Erfolg führen – mit Eingriffs- und Umweltbilanzierung. Letztere könne allerdings erst im Frühjahr fertig gestellt werden, wegen der Brutvogelpopulation. Gegebenenfalls könnte der Forst noch auf einen Waldausgleich bestehen, da beim Bau der Tennisplätze so etwas nicht geschehen sei, so Bauer.

Adalbert Oehler (CDU) fragte nach den Kosten – die doch sicher steigen würden. Bürgermeister Christian Wörpel gab ihm Recht, schon deshalb, weil das Regelverfahren nun Anwendung finde. Allerdings habe man mit der Betreiberin eine Kostenträger-Regelung getroffen.

Konstruktive Lösung

Johannes Göppert (FLS) wollte wissen, ob man mit den Anliegern wegen des Walds bereits gesprochen habe, worauf er vom Bürgermeister erfuhr, dass es bereits eine "konstruktive Lösung mit allen Beteiligten" gebe. Auch die sehr undifferenzierten Angaben zur Dachneigung des Funktionsgebäudes beschäftigten den Zimmermann – Dachneigungen von null bis 40 Grad sollen möglich sein. Er finde, da sollte eine einheitliche Regelung mit dem benachbarten Fußballplatz gefunden werden – und wenn Flachdach, dann begrünt.

Letztendlich billigte das Gremium bei einer Gegenstimme die vorgelegten Unterlagen, beschloss die Aufstellung des erweiterten Bebauungsplans "Waldcamp" mit den örtlichen Bauvorschriften und die Durchführung der frühzeitigen Bürger- und Behördenbeteiligung.