Ehrungen bei der Gesamtfeuerwehr Loßburg (von links): Bürgermeister Christoph Enderle, Armin Lezius, Kreisbrandmeister Frank Jahraus, Heinz Schmieder, Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Maik Zinser, Joachim Kraut und Gesamtkommandant Jochen Link. Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Gesamtfeuerwehr Loßburg zieht Bilanz / Busunfall als besondere Herausforderung

Auf ein arbeitsintensives Jahr hat die Gesamtfeuerwehr Loßburg bei ihrer Hauptversammlung im Kinzighaus zurückgeblickt.

Loßburg. "Insgesamt arbeitete die Loßburger Gesamtfeuerwehr 51 Einsätze ab", berichtete Gesamtkommandant Jochen Link – 32 technische Hilfeleistungen, zwölf Brandeinsätze sowie Fehleinsätze aus unterschiedlichen Gründen. Zweimal wurde die Loßburger Wehr zur Überlandhilfe angefordert. Link sprach in seinem Bericht die Bedeutung von Rauchmeldern an. Durch diese habe vermutlich in einigen Fällen in privaten Haushalten Schlimmeres verhindert werden können.

Für technische Hilfeleistungen war die Feuerwehr bei Verkehrsunfällen vor Ort. Dabei waren Schwerverletzte und ein Toter zu beklagen. Eine große Herausforderung für die Feuerwehr Loßburg war der Unfall mit einem Reisebus auf der B 294. Der eingeklemmte Busfahrer wurde von der Freudenstädter Feuerwehr befreit, während die Loßburger Wehr die Reisenden aus dem Bus befreite, was aufgrund der blockierten Türen schwierig war. Dieser Tag habe gezeigt, dass es bei einem solchen Ereignis sinnvoll ist, wenn die Feuerwehr eine lang gezogene Einsatzstelle von zwei Seiten anfährt.

Zu mehreren Einsätzen im gesamten Gemeindegebiet war die Feuerwehr zu Beginn des vergangenen Jahres im Zuge von starken Niederschlägen ausgerückt. Bemerkenswert war, so Link, dass es an zwei Tagen zu nahezu gleicher Zeit zu zwei verschiedenen Einsätzen im Gemeindegebiet kam: "Dies unterstreicht die Wichtigkeit, bei laufenden Einsätzen auf eine Rückfallebene zu achten." Der Gefahrgutzug wurde im vergangenen Jahr zu einem Einsatz im Freudenstädter Berufsschulzentrum alarmiert.

Aktuell verfügt die Gesamtwehr über 188 aktive Feuerwehrangehörige und somit über eine relativ stabile Basis. "Rechnet man die 32 Angehörigen der Jugendfeuerwehr und 39 Angehörige der Alterswehr mit, sind es gesamt 259 Angehörige", so Link.

Eine große Aufgabe sei die Anpassung der Alarm- und Ausrückeordnung gewesen. Der Neubau des Feuerwehrhauses in Betzweiler wurde im Bauausschuss und bei technischen Abstimmungen begleitet. Die Einweihungsfeier ist für 26. bis 28. Juli geplant. Nach zweijähriger Abstinenz absolvierte eine Loßburger Gruppe das bronzene Leistungsabzeichen. Link dankte seinen Vertretern Andreas Eberhardt und Maik Link für deren Unterstützung.

Wasserentnahmestellen werden für Karte erfasst

Eberhard informierte über die geplante Atemschutzwerkstatt in Loßburg, die eventuell noch dieses Jahr fertiggestellt werde. Link schilderte die Digitalisierung von Wasserentnahmestellen für die Plattform "Wasserkarte.info". Bis jetzt habe man 750 Hydranten erfasst und bewertet, sei aber noch nicht fertig. Erfasst werden auch Wasserförderstrecken, die die Einsatzleitung im Ernstfall sofort vom Smartphone abrufen kann.

Bürgermeister Christoph Enderle versprach, dass die Gemeinde und der Gemeinderat die Feuerwehr auch in Zukunft mit allen Mitteln unterstützen würden. Er dankte den Jugendbetreuern für ihre gute Ausbildung.

Einstimmig nachgewählt wurden die Ausschussmitglieder Jan Lamprecht und Philipp Wössner. Schriftführer Felix Seidel berichtete über das neue Einsatz-Informations-System im Feuerwehrhaus Loßburg, Übungseinheiten der Gefahrgut-Messgruppe, die Mitgestaltung des Kinderferienprogramms sowie Besuche in Schulen und Kindergärten.

Kreisbrandmeister Frank Jahraus lobte das Engagement der Loßburger Gesamtfeuerwehr. Beim Reisebusunfall hätten neben der Feuerwehr auch die Rettungsdienste und die DRK-Bereitschaft Besonderes geleistet, dankte Jahraus auch dem ebenfalls anwesenden Vorsitzenden der DRK-Ortsgruppe Wittendorf, Walter Morlock. Jahraus hofft, dass die aktuellen Containerbrände bald aufgeklärt werden und ein Ende finden. Der Kreisbrandmeister übergab 47 bronzene Ehrungsnadeln – eine neu eingeführte Auszeichnung für mindestens 15 Jahre aktive Mitgliedschaft – an die Abteilungsleiter, die diese den zu Ehrenden bei besonderen Anlässen übergeben werden.

Maik Zinser, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands, ging auf die bundesweite Aktion des Deutschen Feuerwehrverbands "Nein zur Gewalt gegen Feuerwehrangehörige" ein. Auch wirke man derzeit auf Verbandsebene darauf hin, die soziale Absicherung der Einsatzkräfte zu verbessern.

 Für ihre langjährigen und besonderen Dienste wurden Heinz Schmieder, Abteilung 24-Höfe, und Armin Lezius, Abteilung Wittendorf, für 40 Jahre mit Urkunden und Ehrenadeln ausgezeichnet. 25 Jahre ist Joachim Kraut von der Abteilung 24-Höfe dabei.

 Neun Mitglieder der Abteilungen wurden aus ihrem zum Teil langjährigen Dienst verabschiedet. Vor Ort waren Doris Schatz, die 29 Jahre in Loßburg mitgewirkt hatte, und Heinz Schmieder von der Abteilung 24-Höfe nach 40 Jahren.