Freuen sich über die Auszeichnung: Berater Frank Radynski (Zweiter von links) mit den Bürgermeistern Christoph Enderle aus Loßburg), Michael Pfaff aus Alpirsbach und Markus Huber aus Dornhan (von links). Foto: Hering Foto: Schwarzwälder Bote

Auszeichnung: Alpirsbach, Loßburg und Dornhan dürfen sich gründungsfreundliche Kommunen nennen

Eine weitere Frucht der interkommunalen Zusammenarbeit von Alpirsbach, Loßburg und Dornhan: Die Gemeinden wurden als gründungsfreundliche Kommunen ausgezeichnet.

Alpirsbach/Loßburg/Dornhan. Im Alpirsbacher Rathaus trafen sich die Bürgermeister Michael Pfaff als Hausherr, Christoph Enderle aus Loßburg und Markus Huber aus Dornhan mit Frank Radynski, um die Auszeichnungen für "gründungsfreundliche Kommunen" entgegenzunehmen. Radynski berät mit weiteren Kollegen Start-up-Unternehmen. Die erste interkommunale Zusammenarbeit der drei Gemeinden gab es bereits bei der Breitbandversorgung.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau hatte den Landeswettbewerb "Start-up BW local – Gründungsfreundliche Kommune" ausgeschrieben. Die drei Gemeinden erarbeiteten mit Frank Radynski ein Konzept und reichten es ein.

Vor einer Jury wurde das Konzept vorgestellt. Die Bewertungskommission befand, dass das Konzept innovativ ist und deshalb ausgezeichnet wird. Eine Tafel am jeweiligen Rathaus weist auf die gründungsfreundliche Kommune hin.

Wie Michael Pfaff sagte, sei der Grundstein für die interkommunale Arbeit in diesem Bereich gelegt, nun könne mit der Umsetzung begonnen werden. Die drei Kommunen sind etwa gleich groß, haben ähnliche Strukturen und wollen deshalb gemeinsam auftreten, sagte Markus Huber. In Gemeinderäumen sollen sogenannte Gründungszentren eingerichtet werden.

Von der Prüfung der Geschäftsidee bis zur Unternehmensnachfolge

Die Kommunen können die Rahmenbedingen für Unternehmensgründungen schaffen, erklärte Frank Radynski und nannte als Beispiele die Breitbandversorgung sowie das Zurverfügungstellen von Räumen und Bauplätzen. Zum Leistungsspektrum des Beratungszentrums, bei dem Radynski arbeitet, gehören unter anderem die Prüfung der Geschäftsidee, Informationen zum Verfahrensablauf, Hilfe beim Umgang mit Behörden, beim Ausfüllen von Formularen und das Erläutern von Fördermittelmöglichkeiten, ebenso Unterstützung bei der Regelung der Unternehmensnachfolge. Ein blauer Bus dient als mobiles Beratungsbüro.

Baden-Württemberg sei das einzige Bundesland, das Gewerbe im ländlichen Raum fördert, sagte Christoph Enderle. "Wir schaffen die Rahmenbedingungen und die Infrastruktur und halten damit ein Potenzial für Betriebe vor Ort, damit sie nicht in Zentren abwandern", resümierte er.

Michael Pfaff betonte, dass es mit der Beratung kompetente Informationen und Fachexpertise aus erster Hand für Start-up-Unternehmen gebe. "Innovative Ideen sollen in der Raumschaft bleiben, damit auch hier Arbeitsplätze entstehen", schloss er.

Das Land zahle über Gutscheine die Erstberatung, informierte Frank Radynski. Werde ein Online-Antrag gestellt, seien acht Stunden Beratung kostenlos. Für längere Beratungen gebe es Fördermöglichkeiten. Für die drei Bürgermeister bedeutet Auszeichnung auch die Selbstverpflichtung, den Titel "gründungsfreundliche Kommune" mit Leben zu erfüllen.