"Eine Belastung für Retter": Einsatzkräfte beim Busunfall vor Loßburg. Foto: Rath

Einsatzkräfte regen sich in Internet-Eintrag über Schaulustige an der Unfallstelle auf. Polizei: Keine Probleme.

Kreis Freudenstadt - Ein Interneteintrag zieht Kreise: Nach dem schweren Busunglück am Montag auf der B 294 bei Loßburg beschwert sich die Feuerwehr Loßburg über "Gaffer". Laut Polizei gab es zwar vereinzelt Zuschauer; sie hätten aber die Einsatzkräfte nicht behindert und den Unglücksort auf Bitte der Beamten anstandslos verlassen.

Den Stein ins Rollen brachte die Feuerwehr mit ihrem Einsatzbericht, öffentlich auf ihrer Homepage ins Netz gestellt. Über soziale Netzwerke munter verteilt, griffen auch Medien außerhalb des Landkreises das Thema auf. Der betreffende Absatz: "Unfassbar für alle eingesetzten Einsatzkräfte, insgesamt über 100 Stück, war jedoch das Verhalten mancher Gaffer. So stiegen diese teilweise durch das Unterholz des angrenzenden Waldes und scheuten nicht mal davor zurück, Kinder auf Baumstümpfe zu heben, während wenige Meter weiter Helfer um das Leben von Menschen kämpften."

Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Tuttlingen bestätigte, dass es Beobachter des mehrstündigen Großeinsatzes am Ortsrand mit rund 120 Helfern, zahlreichen Einsatzfahrzeugen und Rettungshubschrauber gegeben habe. Die Beamten stufen das als allerdings nicht dramatisch ein. Es seien etwa fünf gewesen, rund 100 Meter von der Unglücksstelle entfernt. Der Aufforderung der Polizeibeamten, zu gehen, seien sie "umgehend" nachgekommen. Es habe keine Probleme gegeben.

Dass die Feuerwehr dennoch sensibel reagiere, sei den besonderen Umständen geschuldet: Einsätze dieser Art seien für die Retter erfahrungsgemäß mit großer Anspannung und innerer Belastung verbunden.