Das Tiyatro Furiosa führte im Loßburger Kinzighaus das Theaterstück "Die Bremer Stadtmusikanten" auf. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Tiyatro Furiosa spielt im Kinzighaus "Die Bremer Stadtmusikanten"

Loßburg (ph). Das Tiyatro Furiosa hatte zu einem Märchennachmittag eingeladen und präsentierte im voll besetzten Kinzighaus zum Vergnügen der großen und kleinen Besucher den Klassiker der Gebrüder Grimm "Die Bremer Stadtmusikanten".

Das Tiyatro Furiosa ist ein in vielen Inszenierungen erprobtes Theater-Ensemble, das unter anderem mit dem auf die Drogenproblematik unter Jugendlichen aufmerksam machenden Drama "Und warum?" bekannt wurde.

Viele Kinder waren mit ihren Eltern oder Großeltern ins Kinzighaus gekommen, um die tierischen Protagonisten auf ihrem Weg nach Bremen zu begleiten. Dabei war Spannung geboten, stand doch das Leben von Hund, Katze, Esel und Hahn auf dem Spiel. Die Kinder halfen den Helden mit Feuereifer. Regie bei dem gut einstündigen Bühnenstück führte Theaterpädagogin Monika Bruch, die in der Gemeinde Loßburg auch als Märchenfrau im Zauberland bekannt ist.

Musikalisch und märchenhaft begann die Aufführung. Zwei Pianisten und sechs Schauspieler boten eine amüsante Interpretation der Geschichte mit gut verständlichem Text und spannenden musikalischen Episoden. Kindgerecht moderiert von Monika Bruch und unterstützt durch verschiedene Utensilien im eher kargen Bühnenbild, stellten sich die Figuren vor. Ein wenig temperamentlos kam der alte Esel daher, schließlich hatte er ja schon einige Jahre auf dem Buckel. Doch ein wenig Glück wollte er schon noch ergattern. "Singen geht auf jeden Fall, vielleicht kommen wir ganz groß raus", meinte Schauspielerin Uschi Kaupp. Als fröhlichen Gesellen konnte man zwar auch den Hund, gespielt von Uwe Nimmergut, nicht bezeichnen, doch sein drolliges Jaulen sorgte bei den Kindern für überraschtes Staunen.

Gemeinsam waren dann auch der immer falsch krähende Hahn und die fast blinde Katze (Hatice Avcu und Jessica Joy Esparon) unterwegs durch den dunklen Wald, jedes Tier in seiner Gangart. Die Darsteller zeigten bei ihren abenteuerlichen Erlebnissen nicht nur lebendige Mimik und Gestik, sondern auch viel Beweglichkeit. Die Pianisten Julia und Johannes Kaupp hatten die klassischen "Jagdmotive" gut eingeübt, sodass eine geheimnisvolle Stimmung erzeugt wurde, als die Bremer Stadtmusikanten auf die finsteren Räuber trafen. Hannah Kaupp und Alena Kalinowski gaben ein furchterregendes und tölpelhaftes Räuberduo, das die jungen Besucher lautstark immer wieder Partei für das tierische Wanderquartett ergreifen ließ. Natürlich gelang das Vorhaben der angehenden Stadtmusikanten am Ende. Aber nur, weil die schnell gebildete Tierpyramide bei den Räubern für Angst und Schrecken sorgte. Wohl allen Besuchern war die Erzählung der Gebrüder Grimm bekannt. Doch die Aufführung des Tiyatro Furiosa war neu und erfrischend. Mit Liebe zum Detail, klug abgestimmten Dialogen und einem beseelten Mix der Charaktere gelang eine spannende Vorstellung, welche die Besucher die Geschichte hautnah erleben ließ. Da wurde geklatscht, gerufen und auch mal laut gelacht.