Auch eine Hundemeute ist am Sonntag, 23. September, im Schauprogramm auf dem Mönchhof zu sehen. Foto: Mönch-Geschirre Foto: Schwarzwälder Bote

Pferde: Internationales Traditionsfahren und Tag des Schweren Warmbluts auf dem Mönchhof

Eine alte Epoche der Fahrkultur lebt in 24-Höfe wieder auf: Bereits zum sechsten Mal organisiert Albrecht Mönch das Internationale Traditionsfahren und den Tag des Schweren Warmbluts vom 21. bis 23. September auf dem Mönchhof.

Loßburg-24-Höfe. Zu der dreitägigen Veranstaltung auf dem Mönchhof laden der Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen und die Interessengemeinschaft Schweres Warmblut Baden-Württemberg ein. Am Samstag, 22. September, werden ab 10 Uhr die Schweren Warmblüter vorgestellt, unter anderem Hengste vom Landgestüt Moritzburg.

Ab 12 Uhr werden etwa 40 Traditionsgespanne, vom Ein- und Zweispänner über Tandems, Dreispänner und Vierspänner bis zu den Coaches (Wagen), von drei internationalen Richtern bewertet und kommentiert. Die Teilnehmer kommen aus sechs Nationen.

Am Samstag zwischen 13.15 und 16 Uhr können die prächtigen Kutschenpferde und die stilvollen Wagen beim Kinzighaus in Loßburg bestaunt werden. Dort machen sie Halt bei ihrer Rundfahrt.

Mit der Kommentierung der Traditionsgespanne vor dem Mönchhof wird das Programm am Sonntag, 23. September, ab 8.30 Uhr fortgesetzt. Die Gespanne gehen einzeln auf eine etwa 20 Kilometer lange Strecke und anschließend durch einen Geschicklichkeitsparcours mit zehn Hindernissen rund um den Mönchhof. Die Coaches werden dem Publikum ab 10.30 Uhr vorgestellt.

Tradition und Stilfrage spielen große Rolle

Zudem gibt es ein buntes Schauprogramm mit einer Ponygruppe, einer Hundemeute, Schwarzwälder Füchsen und Jagdhornbläsern. Die Siegerehrung und die Abschlussparade ist für 16 Uhr angesetzt.

An einer Außenverpflegungsstation werden ganztägig Speisen und Getränke angeboten. Tradition spielte im Fahrsport schon immer eine wichtige Rolle. Dies zu bewahren ist für die Veranstalter ein wichtiges Anliegen. So soll der Stil und Glanz einer ganzen Epoche erhalten bleiben sowie die alte Fahrkultur gefördert werden.

Die für das Traditionsfahren eingesetzte Coach ist ein vierspännig gefahrener Wagen mit Dachbänken und Plätzen im Wageninneren, die Anfang bis Mitte der 19. Jahrhunderts unter anderem bei der Royal Mail als Kurswagen eingesetzt wurde. Die Coach war damals mit 16 Stundenkilometern das schnellste Verkehrsmittel der Welt, so die Veranstalter.

Um 1900 entstand in England das sportliche "Four-in-Hand"-Fahren (Vierspänner) mit genauen Regeln und neu gegründeten Coaching-Clubs. Später wurde das Coaching in Frankreich, den Vereinigten Staaten und Deutschland übernommen.

Beim Traditionsfahren werden Gespanne mit alten, stilvollen Wagen oder originalen Nachbauten bevorzugt. Zugleich wird eine stilvolle Kleidung von Fahrer und Beifahrer hoch eingestuft. Drei Richter bewerten die Zusammenstellung der Pferde, das Geschirr und den Gesamteindruck.

Das Schwere Warmblut ist eine der ältesten deutschen Pferderassen und war einst in Oldenburg und Ostfriesland zu Hause. Seit mehr als 100 Jahren wird es nun in Sachsen und Thüringen gezüchtet. Das Zentrum der Zucht liegt in Moritzburg nahe Dresden. Das dort ansässige Landgestüt beheimatet die meisten der rund 50 Hengste, die im Zuchteinsatz sind.

Schwere Warmblüter unterscheiden sich von normalen Warmblütern durch etwas mehr Kaliber (Verhältnis von Gewicht zu Stockmaß). Der starke Rücken und raumgreifende Bewegungen kommen ihnen als Fahrpferde entgegen und machen die Schweren Warmblüter zu idealen Kutsch- und Wagenpferd für das Traditionsfahren.

Weitere Informationen: www.moench-geschirre.de