Auf dem Loßburger Friedhof soll nun auch ein islamisches Grabfeld entstehen. (Symbolbild) Foto: dpa

Gemeinderat stimmt zu. Türkisch-Islamische Gemeinden Alpirsbach und Freudenstadt melden Interesse an.

Loßburg - Einstimmig hat der Gemeinderat die Schaffung eines islamischen Grabfelds auf dem Friedhof Loßburg beschlossen.

Wie Hauptamtsleiter Claus Sieß in der jüngsten Sitzung des Loßburger Gemeinderats berichtete, sind im vergangenen Jahr in der Gemeinde zwei Asylbewerber verstorben. Die Angehörigen wünschten eine Bestattung nach islamischem Recht. Dies könne derzeit auf dem Loßburger Friedhof nicht angeboten werden. Die Suche nach einem entsprechenden Friedhof habe sich schwierig gestaltet. Derzeit leben laut Sieß in Loßburg 92 Personen mit islamischem Hintergrund. Deshalb habe die Verwaltung mit der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Alpirsbach und Freudenstadt Kontakt aufgenommen, um deren Interesse an einem islamischen Grabfeld in Erfahrung zu bringen. Von beiden Vereinen werde dies begrüßt.

Sieß stellte auch die Regularien einer Bestattung nach islamischen Recht vor. Die Verwaltung schlage vor, auf dem Friedhof ein islamisches Grabfeld mit fünf Grabstätten anzulegen. In der Diskussion wurden verschiedene Meinungen deutlich. Manche Gemeinderäte waren dagegen, andere waren dafür, weltoffen und großzügig zu sein. Bürgermeister Christoph Enderle schlug vor, nicht so kleinlich zu sein. Der stellvertretende Bauamtsleiter Erich Günter stellte auf einem Schaubild den auf dem Loßburger Friedhof vorgesehenen Bereich für ein islamisches Grabfeld vor.