Viel Verkehr in Loßburg: Die Ortsumfahrung geht aber in absehbarer Zeit nicht in die Planungsphase. Foto: Rath

Ministerium weist erneuten Vorstoß zurück. Anlieger verlieren Hoffnung.

Loßburg/Freudenstadt - Rückschlag für verkehrsgeplagte Anlieger in Loßburg und Freudenstadt, weiterhin zarte Hoffnung für Horb: Das Land bleibt dabei und will Entlastungsstraßen nicht einfach für die Schublade planen – außer einer im Kreis.

Die faktische Absage betrifft die Ortsumfahrung Loßburg, den zweiten Freudenstädter Tunnel der B 28 Richtung Straßburger Straße und im übrigen auch den zweiten Abschnitt der Pforzheimer Westtangente. Alle drei Vorhaben sind im neuen Bundesverkehrswegeplan bis 2030 lediglich mit dem Vermerk "weiterer Bedarf" versehen und haben damit keine Priorität.

Der Regionalverband Nordschwarzwald, der am Mittwoch im Freudenstädter Landratsamt tagte, hatte sich beim Verkehrsministerium in Stuttgart dennoch dafür stark gemacht, die Planungen voranzutreiben. Die Logik dahinter: Bei so vielen Projekten mit "vordringlichem Bedarf" im Verkehrswegeplan dürfte sicher das eine oder andere scheitern. Dann kämen andere aus der zweiten Reihe zum Zuge. Und für diesen Moment wäre es günstig, einfach eine fertige Planung aus der Schublade holen zu können.

An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Im Antwortschreiben von Uwe Lahl, Amtschef, lehnt das Ministerium diesen Weg weiterhin ab. Die Begründung, in einfachen Worten ausgedrückt, lautet so: Das Ministerium habe auf Jahre hin alle Hände voll zu tun, alleine die vordringlichen Projekte fristgerecht abzuarbeiten. Für Planungen nach dem Prinzip Hoffnung fehle es an Personal und Geld. Da zusätzliche Kapazitäten "absehbar nicht zur Verfügung stehen", sei es auch "nicht sinnvoll", alternative Modelle zu planen.

Anders verhalte es sich bei Vorhaben mit dem Status "Weiterer Bedarf mit Planungsrecht". Dazu zählt die Ortsumfahrung Horb-Hohenberg. Sie hatte schon mal den Vermerk "vordringlicher Bedarf", war dann aber zurückgestuft worden. Allerdings läuft die Planungsphase bereits seit 2008. Ministerialdirektor Lahl geht davon aus, dass die Vorplanung Ende dieses Jahres abgeschlossen werden kann.