Im Foyer gab der Chor No Limits Kostproben seines Könnens. Foto: Altendorf-Jehle Foto: Schwarzwälder-Bote

MusicalDer Chor No Limits zu Gast bei "Starlight Express" in Bochum / Die meisten Fans mitgebracht

Der Auftritt im Musical "Starlight Express" war das Außergewöhnlichste, was der Chor No Limits je erlebt hat. Bei den Sängerinnen und ihrem Fanclub stellte sich gleichermaßen ein Gänsehautgefühl ein.

Von Bärbel Altendorf-Jehle

Loßburg/Bochum. Die lange Fahrt nach Bochum, einmal zur Probe, dann zur Aufführung, wochenlanges Üben, ein Probetag mit Dirigent Harald Schollmeyer von "Starlight Express" in Loßburg und viel Organisationsarbeit, um alle Fans mitnehmen zu können, das war ein großer Aufwand. Ein Blick in die glücklichen Augen der Sängerinnen zeigte nach der Auf-führung aber deutlich: Das alles hat sich gelohnt.

"No Limits" war der einzige Chor aus dem Südwesten, dem das Casting und damit für einen Abend lang der Sprung auf die Bretter, die die Welt bedeuten, gelungen ist. Das Besondere dabei: Die Sängerinnen waren in dem Musical "Starlight Express" Mitwirkende und Zuschauer zugleich. Sie saßen nicht wie die Musiker versteckt im Orchestergraben, sondern im Zuschauerraum. So konnten sie beides tun: Selbst an der Aufführung mitwirken, aber auch das ganze Stück hautnah und zwar von Anfang bis Ende miterleben.

Daran lag der Reiz des Ganzen, und der Produktionsfirma ist nach 27 Jahren "Starlight Express" damit eine Aktion gelungen, die allen Teilnehmern Gewinn brachte. Dem Musicalhaus in Form von mehr Zuschauern, den Chören durch ein Auftrittserlebnis der besonderen Art und dem Friedensdorf International Oberhausen finanziell, denn ein Teil der Einnahmen kommt ihm zugute. Eine Woche lang wirkten insgesamt 700 Sänger und Sängerinnen von 18 Chören bei "Starlight Express" mit. Bei jeder Aufführung sechs Chöre.

Die Loßburgerinnen saßen wie alle anderen Chöre schwarz gekleidet in zwei Blocks um die Arena. Bei ihren Gesangseinlagen standen sie angestrahlt vom Scheinwerfer auf und unterstützten stimmgewaltig die Profisänger. Zuvor hatte jeder Chor die Gelegenheit, auf der Bühne im Foyer zwei Stücke nach eigener Wahl zu präsentieren.

"No Limits" hatte "Hungriges Herz" und "Ihr von Morgen" ausgewählt. Harald Schollmeyer kündigte "No Limits" mit Anspielung auf deren leuchtende T-Shirts als Traum in Türkis an. Die Loßburger hatten die weiteste Anreise, und nicht nur das, mit 136 mitgebrachten Fans stellten sie auch die größte Gruppe dar: "Sie haben wohl damit die Bevölkerung des ganzen Nordschwarzwalds mitgebracht", erklärte Schollmeyer. Dem Städter verzieh man die humorvolle Spitze, war er doch von der Schwarzwaldidylle in Loßburg bei seinem Besuch recht angetan. Als eine klasse Werbung bezeichnete der extra zu diesem Ereignis aus Loßburg mit seiner Frau angereiste Bürgermeister Christoph Enderle den Auftritt. "Die Loßburger waren einfach klasse, und ›No Limits‹ ist ein Aushängeschild für unsere Gemeinde. Ja, ich bin mächtig stolz auf Waltraud Seidel und ihre Truppe", sagte der Schultes.

Es war eine fulminante Show, in der Lasertechnik einen Rausch von glitzernden Sternen und Farben zauberte, die Schauspieler in ihren glänzenden und blinkenden Kostümen begeisterten und Rollschuhartisten brillierten. Nach nicht enden wollendem Beifall wurde Chorleiterin Waltraud Seidel zusammen mit den anderen Chorleitern auf die Bühne gebeten.

Im Scheinwerferlicht und unter tosendem Applaus der über tausend Besucher nahm sie den Dank für ihre Sängerinnen in Form eines Blumenstraußes entgegen. "Es war etwas ganz Besonderes, ein Teil von ›Starlight Express‹ zu sein", sagte Chorsängerin Carina Schützhoff von den "No Limits". "So etwas macht man wahrscheinlich nur einmal im Leben", ergänzte ihre Kollegin Diana Matt. Jenny Seidel, zweite Vorsitzende von "No Limits" nach dem Auftritt: "Es war einfach gigantisch, ein Teil dieses Musicals zu sein. Das wünscht sich doch jeder Chor, und wir haben es erleben dürfen."