Großes Interesse fand die Führung auf dem Permakulturhof Carmelittenhof von Sybille und Christoph Raetzer in Loßburg-24 Höfe. Sybille Raetzer (Mitte, vorne) erläuterte an ihrem Gemüseacker die Holzer’sche Permakultur-Wirtschaftsweise. Foto: Kreisvolkshochschule Foto: Schwarzwälder-Bote

Volkshochschule informiert über regionale Nahrungsmittelerzeugung von Selbstvermarktern

Loßburg-24-Höfe. Mehr als 30 Teilnehmer begrüßten Christoph und Sibylle Raetzer bei einer von der Kreisvolkshochschule Freudenstadt in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenbildung organisierten Besichtigung des Carmelittenhofs in 24-Höfe. Mit der KVHS-Reihe "Köstliches aus unserer Region" wird das Ziel verfolgt, die Einwohner des Landkreises mit selbstvermarktenden landwirtschaftlichen Betrieben bekannt zu machen. Dass damit ein Bewusstsein für nachhaltiges, gesundheitsförderliches Essen und Trinken mit Nahrungsmitteln aus der Region entsteht, ist die dahinter stehende Absicht.

KVHS-Abteilungsleiter Marc Vogt freute sich, dass die richtungsweisende Bewirtschaftungsart der "Holzer’schen Permakultur", die die Raetzers anwenden, nun auch im Landkreis Freudenstadt praktisch erprobt wird. Die Permakultur umfasst beispielsweise die Anlage von Hügelbeeten und Wasser-Retentionsflächen und arbeitet mit der Verwendung von effektiven Mikroorganismen beim Anbau und der Kompostierung.

Sibylle und Christoph Raetzer haben sich an verschiedenen Orten Europas zu Permakultur-Praktikern fortgebildet. Neben einer theoretischen Einführung für die Teilnehmer durch das Landwirtsehepaar gab es vor allem viel zu sehen und zu probieren. Prächtiger Mangold, Blumenkohl und schöne Salatköpfe, die dank der ausgefeilten Mulchtechnik auch in diesem trockenen Jahr ohne künstliche Bewässerung gedeihen. Zwischen den Gemüsepflanzen haben auch Heil- und Küchenkräuter ihren Platz.

Sie sorgen für ein gesundes Bodenleben und halten Schädlinge zurück. Auf das Thema Schnecken angesprochen, verwies Sibylle Raetzer auf zwei Helfer, die eine weitere Schneckenbekämpfung überflüssig machen. Zum einen die kleine Herde indischer Laufenten, zum anderen die effektiven Mikroorganismen (EM). Das Augenmerk der Permakultur liegt nicht nur auf dem möglichst ständigen Bedeckthalten des Bodens durch Mulchen und Flächenkompostierung, sondern auch auf dem effizienten händischen oder maschinellen Arbeitseinsatz. Zum Hof gehört mit den Kamerun-Schafen eine Rasse, die nicht geschoren werden muss und auch bei hohen Minusgraden im Außenbereich gehalten werden kann.

Unter www.carmelittenhof.de können Interessierte weitere Hof-Informationen finden. Im Herbst setzt die Kreisvolkshochschule die Hofbesuche fort. Am 24. Oktober zeigen Charlotte und Claudia Bohnet auf dem Biolandhof Bohnet in Musbach ihren Betrieb.