Kommunales: Trockensommer wirkt sich auf die Waldwirtschaft in Loßburg aus / Gesättigte Märkte

Erst die Dürre, dann der Borkenkäfer: Der extrem trockene Sommer hinterlässt Spuren im Wald um Loßburg.

Loßburg. Mit dem Waldhaushalt 2019 befasste sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Der Etat umfasst den Gemeindewald, den Wald der Gemeindestiftung Schömberg, den Wald der Kirchspielteilstiftung sowie den Bürgerwald Rodt.

Susanne Kaulfaß, Geschäftsbereichsleiterin des Kreisforstamts, erklärte die Veränderungen in der Forstverwaltung, die zum 1. Januar 2020 in Kraft treten. Dann verlässt die Staatswald-Verwaltung das Kreisforstamt und gründet einen eigenen Forstbetrieb. Das Kreisforstamt bleibt weiter für den Kommunalwald und Privatwald zuständig und bietet seine Leistungen weiterhin an. Zur genauen Aufgabenbeschreibung und den Preisen für die Leistungen fänden derzeit "intensive Beratungen" statt. Zur wirtschaftlichen Lage merkte sie an, dass der Holzmarkt voll sei. Grund seien europaweite Naturereignisse, die zu einem großen Aufkommen an Schadholz geführt hätten. "Wir hier im Schwarzwald sind in der etwas glücklicheren Lage, dass wir unsere Hölzer über die Vermarktungsstelle des Kreisforstamts regional noch gut absetzen konnten", so Kaulfaß. Für 2019 könne noch keine Prognose abgegeben werden. Die Entwicklung hänge auch vom Wetter ab. "Ist es kalt und nass, gefällt es dem Käfer nicht, und wir können besser planen", schloss sie.

Der zuständige Revierleiter Martin Schmalz berichtete über den Zustand der einzelnen Wälder. "Die Auswirkungen durch die Trockenheit und den Käfer sind enorm. Die Bäume sind sehr stark dadurch geschädigt. Die Folgen werden sich vor allem in den nächsten Jahren zeigen", so Schmalz. Im Gemeindewald Loßburg seien im vergangenen Jahr mehr als 20 000 Bäume gesetzt worden, hauptsächlich Bergahorn, Kirsche und Tanne. Der Einschlag sei jedoch nur halb so groß ausgefallen wie geplant. Grund sei ein großer Anteil an Käferholz.

Bedenklich sei der hohe Anfall von Weißtannen durch die Trockenheit vor allem in Betzweiler. Außerdem setze sich das Triebsterben bei Eschen "in dramatischer Weise" fort, erklärte er weiter. Er rechne im neuen Jahr mit einem Überschuss von 55 000 Euro in der Forstwirtschaft.

Für den Wald der Gemeindestiftung Schömberg lag die Holzernte bei 1894 Festmeter, wovon allerdings 64 Prozent durch "zufällige Nutzung", also Schadholz, anfielen. Hier könne im kommenden Jahr von 21 000 Euro Überschuss ausgegangen werden, allerdings unter Vorbehalt. Ähnlich sei die Lage der Kirchspielteilstiftung Büchenberg-Ödenwald. Hier fielen von den 296 Festmetern Holz 40 Prozent durch Käferholz an. Bei einem geplanten Einschlag von 230 Festmetern rechnet er für 2019 mit einem Erlös von etwa 2850 Euro.

Ein positives Fazit zog Schmalz für den Bürgerwald Rodt. Er sei weitgehend von Dürre und Käfern verschont geblieben. Die 161 eingeschlagenen Festmeter konnten für Blockhausbauten sehr gut verkauft werden, so Schmalz. Für dieses Jahr sind 120 Festmeter eingeplant, was zu einem Erlös von 1810 Euro führen soll.

Ein weiteres Angebot ist der sogenannte Schulwald, Teil des Gemeindewalds. Er entwickle sich zu einem Anziehungspunkt nicht nur für die Schulen der Gemeinde, sondern auch darüber hinaus. Hier könnten Kinder mit ihren Lehrern oder Erzieherinnen die Natur kennenlernen. Themen seien unter anderem Spurenlesen im Schnee, die Überlebensstrategie der Tiere im Winter, Nistkästen und ihre Bewohner, Aktionen wie Naturwoche in der Grundschule oder auch die Elemente Feuer, Wasser oder Erde, die Filterfunktion des Waldes, eine Garten-AG mit eigenen Kartoffeln und sogar eine eigene Imkerei.

Er dankte dann noch der Verwaltung, den Gemeinderäten und Ortschaftsräten für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit. Abschließend betonte Schmalz, dass im vergangenen Jahr etwa 18 Prozent der Arbeitsleistungen im Privatwald geleistet worden seien. "Wir lassen die Privatwaldbesitzer nicht im Stich", so Schmalz.

Anschließend stellte der Leiter der Finanzverwaltung, Günter Muth, die Jahresabrechnungen 2017 für die einzelnen Stiftungswälder und die Haushaltspläne dafür für das Jahr 2019 vor. Der Gemeinderat stimmte allen Haushalsplänen jeweils einstimmig zu.