Anlässlich der Woche der Müttergesundheit besuchte die Schirmherrin des Müttergenesungswerks, Daniela Schadt (Zweite von rechts), in Begleitung der Kuratoriumsvorsitzenden Dagmar Ziegler (rechts) die Mutter-Kind-Klinik in Loßburg. Begrüßt wurden die beiden höchsten Repräsentantinnen der Stiftung von Geschäftsführerin Angelika Klingel (vorne, Dritte von rechts). Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Schirmherrin des Müttergenesungswerks und Kuratoriumsvorsitzende Dagmar Ziegler besuchen Mutter-Kind-Klinik

Von Petra Haubold

Loßburg. Bei einem Besuch in der Mutter-Kind-Klinik informierte sich Daniela Schadt, Schirmherrin des Müttergenesungswerks (MGW) und Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck, über das therapeutische Konzept der Mutter-Kind-Kuren.

Schadt nahm sich viel Zeit für ihren Besuch. Begleitet wurde sie von MGW-Kuratoriumsvorsitzender Dagmar Ziegler. Sie ist auch SPD-Bundestagsabgeordnete. Anlass des Besuchs war die bundesweite Woche der Müttergesundheit, die am kommenden Montag startet. Auch weitere Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kirche waren der Einladung von Geschäftsführerin Angelika Klingel gefolgt. Auf dem Programm stand ein Klinikrundgang, in dem über das medizinisch-therapeutische Konzept der Mütter- und Mutter-Kind-Maßnahmen des Müttergenesungswerks informiert wurde. Danach tauschten sich die Gäste ausführlich mit den Mitarbeitern, aber auch mit den Müttern über die Lebens- und Gesundheitssituation der Frauen aus.

Die Belastung von Frauen ziehe sich durch die Geschichte, blickte Daniela Schadt in ihren Grußworten auf die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg zurück. Heute mache nicht nur die doppelte Belastung durch die Familienarbeit und Berufstätigkeit immer mehr Frauen zu schaffen. Vielmehr seien Frauen mit der Pflege von Angehörigen oftmals bis an ihre Grenzen gefordert: "Eine Kur für pflegende Angehörige wird in Zukunft immer wichtiger werden", zeigte sich Schadt überzeugt. Nicht jede Frau habe Kinder, aber die Pflege der Eltern sei auch ein Themenbereich, mit dem man sich beschäftigen müsse.

Die Arbeit des Müttergenesungswerks beziehe sich auf ein ganzes System, nämlich die Familie, so Schadt. Auch Väter seien betroffen und benötigten immer öfter eine Präventions- oder Reha-Maßnahme, die ihnen hilft, wieder auf die Beine zu kommen. "Nach wie vor leisten aber zu 80 Prozent die Frauen die Erziehungsarbeit", sagte Daniela Schadt. Viele Frauen könnten sich Zuzahlungen für Kuren nicht leisten. Deshalb sei man auch auf Spenden angewiesen. 49 000 Mütter waren im vergangenen Jahr in den 77 anerkannten Kliniken des Müttergenesungswerks in einer Kur, erläuterte Dagmar Ziegler.

Immer noch gehe ein Großteil der Erkrankungen, wegen denen eine Mutter-Kind-Kur verordnet wird, auf Erschöpfungszustände oder Burn-Out- Erkrankungen von Familienfrauen zurück. Doch auch körperliche Beeinträchtigungen seien ein häufiger Grund für eine Mutter-Kind-Kur.

In der seit 60 Jahren bestehenden Einrichtung in Loßburg werden derzeit pro Kuraufenthalt 24 Mütter und 38 Kinder betreut. Dieser wichtigen Arbeit müsse mehr Öffentlichkeit verschafft werden, betonte Werner Baur, Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Ein Bild von der Einrichtung machten sich neben Tülay Schmid, der Frau von Finanzminister Nils Schmid, auch CDU-Landtagsabgeordneter Norbert Beck und die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken (SPD). In Gesprächen mit den Expertinnen der Klinik und bei einem Rundgang durch die Einrichtung informierten sich auch Dekan Werner Trick aus Freudenstadt, Loßburgs Bürgermeister Christoph Enderle und Landrat Klaus Michael Rückert über das Konzept der Klinik.