Der Pianist Harald Schollmeyer von Starlight-Express gestaltete einen intensiven Probennachmittag mit dem Chor No limits. Foto: Altendorf-Jehle Foto: Schwarzwälder-Bote

"No limits" bereiten sich mit dem Pianisten Harald Schollmeyer auf Mitwirkung bei "Starlight Express" vor

Von Bärbel Altendorf-Jehle

Loßburg. "No limits", eine Chorgruppe der jungen Chöre Loßburg, darf am 1. November bei "Starlight Express" in Bochum mitwirken (wir berichteten). Pianist Harald Schollmeyer von der Produktionsfirma ist nun zur Probenarbeit nach Loßburg gekommen.

Die gute Nachricht überbrachte Schollmeyer schmunzelnd: "Sie brauchen nicht auf Rollschuhen zu singen." Die schlechte Nachricht schob er allerdings gleich hinterher: "Sie sollten möglichst alles auswendig können, denn wir wissen noch nicht, wie wir mit der Beleuchtung auskommen und ob sie überhaupt ihre Noten lesen können."

Letzteren Hinweis hätte Schollmeyer sich sparen können, denn die Sängerinnen aus Loßburg konnten weite Teile schon auswendig.

Überhaupt war der Profi zufrieden mit der Vorarbeit, die Chorleiterin Waltraud Seidel mit den jungen Frauen von "No Limits" schon geleistet hatte. Nicht bei allen ebenfalls engagierten Chören traf Schollmeyer auf dieses Niveau, wie er sagte, und dennoch – die Sängerinnen von "No Limits" merkten sofort: Mit Harald Schollmeyer befinden sie sich in einer anderen Liga. Der "Starlight Express" ist schnell und wild, und genauso will Schollmeyer auch den Chor haben. "Meine Damen, das sind Sechzehntel-Noten, da müssen sie schnell ran, und bitte den Text abgehakt singen."

Schollmeyer ließ die Sängerinnen zwei-, dreimal die gleiche Passage wiederholen. Erst dann war er zufrieden. "Sehr gut" quittierte er den sich rasch einstellenden Erfolg. Dann feilte er an der Betonung, und schon klang das in den Wochen zuvor Eingeübte ganz anders – nicht zuletzt, weil Schollmeyer zuvor die Geschichte des Musicals in eindrücklicher Weise erklärt hatte. Es gibt zwei Schwerpunkte: den Wettkampf der Lokomotiven und die Liebesgeschichte. Wer im Vorfeld Bedenken hatte, dass alles vielleicht nur ein Werbegag ist, um mehr Menschen in das Musical zu locken, wurde eines Besseren belehrt.

Durch das Engagement der Chöre kommen ohne Frage zusätzlich Besucher zu "Starlight Express", allein aus Loßburg werden am 1. November wohl zwei Busse fahren. Doch es gibt zwei andere Hauptintentionen: Zum einen unterstützt "Starlight Express" die Aktion Friedensdorf Oberhausen mit einem Teil der Einnahmen aus der Chorwoche. Vom 28. Oktober bis zum 1. November treten etwa 20 Chöre im Musical auf. Zum anderen ist es auch ein künstlerisches Experiment, das zeigen soll, inwieweit ein stimmgewaltiger Chor die Aussage des Musicals noch verstärken kann. Am 1. November wird der Loßburger Chor zusammen mit vier weiteren Chören diese Verstärkung bilden. Der intensive Probennachmittag mit Harald Schollmeyer war zuvor schon für alle Beteiligten ein Erlebnis.