Die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken diskutierte mit Thomas Gisonni (rechts), Schulleiter an der Gemeinschaftsschule Loßburg, und Wolfgang Neske, Vorstandsmitglied der SPD im Kreis Calw, über die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung im Bildungswesen. Foto: Breitmaier Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Saskia Esken besucht Gemeinschaftsschule Loßburg

Loßburg. Auf ihrer Sommertour besuchte die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken die Gemeinschaftsschule Loßburg. In der Bildungseinrichtung werden etwa 300 Schüler auf der Grundlage einer Pädagogik unterrichtet, die optimale Entwicklung und Förderung des Einzelnen im Fokus hat und die mehr auf eine Kultur der Stärken denn auf die Behebung von Fehlern beruht, wie bei dem Besuch betont wurde.

Empfangen wurde die Abgeordnete von Schulleiter Thomas Gisonni, der mit drei EDV-Räumen und drei Tablet-Koffern auch auf den Einsatz digitaler Medien bei der Unterrichtsgestaltung setzt. Aufgrund dieses Einsatzes wurde die Schule als Pilotschule für die Bildungsplattform Ella – kurz für Elektronische Lehr- und Lernassistenz – ausgewählt. Esken wollte sich als Mitglied des Bundestagsausschusses für Digitale Agenda bei Gisonni nach den ersten Erfahrungen mit der Plattform kundig machen, die von der Landesregierung entwickelt wurde. "Ein System, das die Unterrichtsplanung, kollaboratives Arbeiten an Lehr- und Lernmaterialien und einen Cloud-Speicher vereint, bietet große Chancen für einen modernen Unterricht", sagte Esken. Kurz vor dem Start der Pilotphase wurde das Projekt abgebrochen. Seither weiß niemand genau, wie es weiter geht.

Beamer statt Tafeln

Die digitale Revolution ist aber auch ohne "Ella" an der Gemeinschaftsschule Loßburg zu spüren. Beispielsweise haben Tafeln und White-Boards dort ausgedient. An deren Stelle treten Beamer, die Inhalte direkt von den Tablets der Schüler an die Wände der Klassenzimmer werfen. Digitalisierung ist an der GMS nicht nur Mittel zum Zweck. Der Umgang mit der digitalen Welt ist auch selbst Teil des Unterrichtsstoffs. "Wir müssen unseren Schülern auch beibringen, wie man mit der Flut an Informationen umgeht", betonte der Schulleiter. Aus seiner Perspektive sollte flächendeckend und durchgängig das Fach Medienbildung eingeführt werden.

In zwei Jahren machen die ersten Schüler an der Gemeinschaftsschule Loßburg ihren Abschluss. Die Zahl der Anmeldungen im Schuljahr 2018/19 ging zwar leicht zurück, Gisonni ist aber überzeugt, dass sich der Wert einpendeln wird.