Auf der Wiesenfläche unterhalb des Rathauses soll bald das neue Kinderhaus gebaut werden. Für die Obstbäume wird dies das Ende bedeuten – sie stehen mitten in der künftigen Baufläche. Foto: Eberhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Loßburger Gemeinderat bringt die Erweiterung des Bebauungsplans Ortsmitte I mehrheitlich auf den Weg

Von Tina Eberhardt Loßburg. Die konzeptionellen Weichen für das Kinderhaus sind gestellt, und bald auch die baurechtlichen Rahmenbedingungen. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause fasste der Gemeinderat Loßburg den Aufstellungsbeschluss zur Erweiterung des Bebauungsplans Ortsmitte I.Der Gebäudekomplex des Kinderhauses soll unterhalb von Rathaus und Kinzighaus entstehen, wo sich bislang noch eine Wiesenfläche das Tal hinunterzieht. Sie war nach längerer Suche als einzig sinnvoller Standort ausgewählt worden und umfasst eine Fläche von rund 2,6 Hektar zwischen Bahnlinie, Rathaus und Bahnhofstraße. "Die Infrastruktur ist gegeben", erklärte Thomas Grözinger vom Ingenieurbüro Gfrörer aus Empfingen, das für die planungs- und baurechtliche Organisation zuständig zeichnet. Bus- und Bahnhof sind in der Nähe, die Zufahrt zum Gelände wird künftig über die Bahnhofstraße erfolgen, und durch einen Gehweg soll die Sicherheit für Fußgänger gewahrt bleiben.

"Es ist ein relativ schlanker Bebauungsplan", kommentierte Grözinger das Planwerk, das die üblichen Modalitäten zu Gebäudemaßen, Dachformen, Außengestaltung und Stellplätzen sowie Grünflächengestaltung beinhaltet. Das Baugelände wird allerdings als sogenannte Gemeinfläche ausgewiesen. Dies bedeutet, dass keine Wohnungen oder Gewerbeanlagen erstellt werden dürfen. Auch eine Mischnutzung ist nicht gestattet.

Ob später an den Randbereichen eine Wohnbebauung möglich wäre, lotete Gemeinderat Oliver Wendel (FWV) die Möglichkeiten weiterer Nutzungsformen aus. "Dafür verlangt das Landratsamt eine Bedarfsanmeldung – und hier kämen Sie in Argumentationsnot", verwies Thomas Grözinger auf die üppige Bauflächenausstattung Loßburgs. Nachträgliche Änderungen seien aber stets möglich. Hinsichtlich der geologischen Besonderheiten auf dem Baugrundstück empfahl Grözinger der Gemeinde, ein Fachbüro zu konsultieren. Gottlob Huß interessierte sich in diesem Zusammenhang für die Möglichkeiten der Erdwärmenutzung zur Gebäudeheizung. Doch die Gemeinde hat bereits andere Maßnahmen ins Auge gefasst. "Wir wollen auf Fachrat hin eine Wärmekopplung mit dem Rathaus anstreben", informierte Bürgermeister Christoph Enderle. Und dabei soll im Idealfall auch ein kommunales Vorzeigeobjekt entstehen.

Zögerlich zeigte sich noch Bernhard Ruoff (SPD). Er wollte sichergestellt haben, dass die Obstbäume auf der künftigen Baufläche erhalten bleiben. Doch diesem Wunsch war kein Erfolg beschieden, denn die Bäume stehen mitten in der späteren Baufläche. Und in Sachen Ausgleichsmaßnahmen ließ Thomas Grözinger Vorsicht walten: "Diese müssen vermutlich an anderer Stelle erfolgen." Die Mehrheit des Gremiums stimmte dennoch für die Erweiterung des Bebauungsplans.

In einem Parallelverfahren muss noch der Flächennutzungsplan im Baugebiet geändert werden. Der nordöstliche Teil ist derzeit nämlich noch als Festplatz gekennzeichnet. Auch dieser Beschluss wurde mehrheitlich abgesegnet. Im nächsten Schritt wird der Bebauungsplan nun den Behörden und Bürgern zur Einsicht vorgelegt.