Die in Löffingen ausgestellten Bilder der Fotografin Taslima Akhter sprechen ihre eigene Sprache und fordern in der westlichen Welt zum Umdenken auf. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: Fotos sollen zum Nachdenken anregen

Löffingen (gb). Die Bilder machen betroffen, Menschen in Armut, zusammengepfercht, Näherinnen, Mütter, die keine andere Möglichkeit haben, um zu überleben: Die Fotografin Taslima Akhter hat eine Fotoserie mit Motiven aus Bangladesch zusammengestellt, die noch bis zum Freitag, 23. März, in der städtischen Galerie zu sehen ist.

"Wir vergessen nicht" ist ein Beispiel, das Taslima Akhter nicht nur in Bildern, sondern auch in Aussagen festhält. Die 20-jährige Khadija und der 26-jähriger Khokon arbeiten gemeinsam im Rana Plaza, als das Gebäude zusammenbricht. Khadija wird gerettet, ihr Ehemann – sie sind gerade einmal zwei Jahre verheiratet – wird 18 Tage später tot geborgen.

Die 22-jährige Näherin Amena erlebt hautnah, wie ein Paar neben ihr verschüttet wird. Der Mann könnte gerettet werden, doch die Partnerin steckt im Schutt fest. Er verlässt sie nicht und stirbt mit ihr. Zwei Schicksale, die es in Zukunft nicht mehr geben darf. "Doch die Textilindustrie in Bangladesch hat sich auch nach den verehrenden Unglücken nicht geändert", mahnt Fotografin Taslima Akhter.

"Träume und Realität", auch diese Bilder sprechen ihre eigene Sprache. Da liegen Menschen dicht an dicht in einem Stockbett, kein Platz, um sich zu bewegen, und darüber eine Familie in ihrer ausgeliehenen Fotokleidung. "Mit diesen geschönten Fotos möchte die Menschen auf ihre Würde hinweisen", informiert Axel Schütz, der Leiter der "One-World-Initiative" vom Friedrich-von-Alberti-Gymnasium aus Bad Friedrichshall, welcher die Ausstellung eröffnet hatte.

Zwölf großformatige Fotos zeigen die Lebensbedingungen der Näherinnen in Bangladesch, Menschen die für den übermäßigen Textilkonsum in anderen Ländern leiden müssen. Geöffnet ist die Ausstellung von Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 16 Uhr, außer am Mittwochnachmittag.