Wie sollen die Friedhöfe in Löffingen und Seppenhofen künftig gestaltet werden? Antworten auf diese Frage soll eine Konzeption geben, mit der der Gemeinderat jetzt ein einschlägig spezialisiertes Unternehmen beauftragt hat. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Künftige Gestaltung kommt im am Ratstisch zu Sprache / Auftrag fürKonzeption

Die Kommune macht sich auf den Weg zum Friedhof der Zukunft. Mit einer Konzeption zur künftigen Gestaltung der Friedhöfe in der Kernstadt und im Stadteil Seppenhofen hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Weiher GmbH aus Freiburg betraut.

Löffingen. Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1992 auf ein spezifisches Leistungsspektrum rund um das Thema Friedhof spezialisiert. "Unter dem Arbeitstitel ›Friedhof 2050‹ sollen Experten ein Gesamtkonzept aus der Taufe heben, das modular aufgebaut ist und in den kommenden Jahren schrittweise umgesetzt werden soll", erläuterte Bürgermeister Tobias Link. Das Gestaltungskonzept für die beiden Friedhöfe in Löffingen und Seppenhofen schlägt mit rund 22 100 Euro zu Buche, im diesjährigen Haushalt sind 32 000 Euro eingestellt, wobei aus diesem Etatposten über die konzeptionellen Arbeiten hinaus gegebenenfalls auch noch Bodengutachten und Vermessungsarbeiten finanziert werden müssen.

Ein wichtiger Aspekt, den das Friedhofskonzept aufgreifen muss, sind die so genannten alternativen Bestattungsformen. Darunter fallen beispielsweise Friedfelder, Urnenbäume und anonyme Bestattungsfelder. Die Bestattungskultur ist im Wandel begriffen, die Nachfrage nach alternativen Bestattungsformen steigt auch in Löffingen. Dieser Entwicklung wollen Gemeinderat und Stadtverwaltung Rechnung tragen.

Was geeignete Grundstücke anbelangt, auf denen alternative Bestattungsformen umgesetzt werden können, gibt es es auf den Friedhöfen in den Stadtteilen jeweils ausreichend dimensionierte Flächen. Ein Sonderfall ist der Friedhof Löffingen, der vergleichsweise dicht belegt ist. Daher hatte die Stadtverwaltung bereits vor geraumer Zeit ins Gespräch gebracht, zumindest als Option einen Teil des Kurparks als Fläche für alternative Bestattungsformen in Erwägung ziehen. Ob diese Option im weiteren Verlauf der jetzt in Auftrag gegebenen Planungsarbeiten tatsächlich gezogen wird, ist noch nicht abzusehen. Sollte dies allerdings der Fall sein, dürfte wohl auch eine weitere Überlegung, die im Gemeinderat bei früheren Gelegenheiten aufgebracht und kontrovers diskutiert wurde, fröhliche Urständ feiern. Gemeint ist die Frage nach einer neuen, großzügiger bemessenen und besser ausgestatteten Aussegnungshalle.

Völlig unabhängig von den Überlegungen zu alternativen Bestattungsformen ist ein weiterer Aspekt, den das Gestaltungskonzept "Friedhof 2050" aufgreifen muss, die Frage nach einer wie auch immer gearteten Ergänzung oder Erweiterung der Urnenmauer auf dem Löffinger Friedhof. Die ist nämlich laut Stadtverwaltung voll besetzt und das noch auf Jahre hinaus. Der Idee, weitere Urnengräber entlang der Friedhofsmauer zu errichten, war Stadtbaumeister Thomas Rosenstiel bei einer früheren Diskussion im Gemeinderat entschlossen entgegengetreten: "Eine Friedhofsmauer ist letztlich ein technisches Bauwerk, das regelmäßige Pflegearbeiten verlangt. Unter diesem Aspekt sind bereits die bestehenden Gräber direkt an der Kirchenmauer eine unglückliche Lösung", sagte Rosenstiel damals.

Vom Vorschlag der Stadtverwaltung, die Firma Weiher mit der Friedhofskonzeption zu betrauen, war der Gemeinderat sehr angetan.

Bei der Friedhofsentwicklung verfolgt die Weiher GmbH laut eigener Aussage das Ziel des idealen Friedhofs. Ein idealer Friedhof müsse allen heutigen und zukünftigen Bedürfnissen von Städten, Gemeinden und vor allem Bürgern gerecht werden. Diese Bedürfnisse sowie regional unterschiedliche Rahmenbedingungen bildeten den Ausgangspunkt für eine zielgerichtete Friedhofsentwicklung. Weiher folge dabei einem eigens entwickelten Prozessmodell, das Transparenz schaffe, schrittweise Entscheidungen ermögliche und auch Wirtschaftlichkeit garantiere.