Chloé Lévy und Marcus Hagemann bei ihrem Auftritt in der Göschweiler Rochuskirche. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Rochuskirche: Chloé Lévy und Marcus Hagemann beeindrucken in Göschweiler

Löffingen-Göschweiler (gb). In kurzer Zeit wurde die Rochuskirche in Göschweiler zum Ort wahrer Klangerlebnisse. Der Künstler Johannes Dörflinger findet in der Rochuskirche einen Rückzugsort. Das dort eingerichtet Atelier dient ihm als Inspirationsquelle. Nun öffnete er der Sopranistin Chloé Lévy und dem Violoncellisten Marcus Hagemann diesen magischen Raum der Farben für ihren inspirierenden Klangteppich. In ihrem Projekt "Traces" gingen die beiden Künstler auf Spurensuche und fügten Werke unterschiedlichster Komponisten zu einer neuen, sehr persönlichen Spur zusammen.

Die Rochuskirche ermöglichte so ein kleines intimes Konzert, bei dem die Gäste vom Bodensee, Stuttgart bis Freiburg außergewöhnliche Momente erlebten. Die Klangräume der Stimme und des Instruments wurden hier in großem Umfang und intensiver Farbe ausgeschöpft. Musikalische Spuren von Hildegard von Bingen, Henry Pucell bis hin zu zeitgenössischer Musik von Michael Jackson und Chloé Lévy wurden in einem Klangfeld geboten. Der Gesang der Künstlerin beeindruckte mit einem großen Spannungsbogen, der ebenso bei Violoncello-Spieler Marcus Hagemann zu hören war. Zum Einsatz kam auch eine Shruti-Box, ein Musikinstrument aus der indischen Musikszene. "Die Gedanken sind frei", so könnte man die Hommage an Johannes Dörflinger beschreiben, die mit "Om", dem Spiel zwischen Gesang, Violoncello und Klangschalen, einen weiteren Klangraum setzten.

Die besondere Akustik des Kirchenraums verstärkte die ungewöhnlichen Aspekte, die von den Zuhörern unterschiedlich bewertet wurden. Der langanhaltende Applaus demonstrierte die Professionalität einer ungewöhnlichen Musik. Gottfried Hummel, Musiker, Komponist, und Dirigent erklärte: "Ich habe noch nie eine solche Musik gehört, Musik fast perfekt, wobei Cello und Stimme alle Möglichkeiten ausschöpften. Vom hohen schon fast Oberton bis zu tiefsten Sphären. Für mich hat diese Musik sphärischen Charakter." Andere Gäste empfanden diese experimentelle Musikspur als Aufschrei und könnten sie in der Karfreitagsliturgie angesiedelt sehen.