Fassungslos stehen Besitzer Rainer Sibold (links) und Peter Dufner vor den Trümmern der Zimmerei. Foto: Bächle

150 Retter von Feuerwehr, DRK und Polizei im Einsatz. Schaden im sechsstelligen Bereich. Ursache unklar.

Löffingen - In der Nacht auf Samstag brach in der Zimmerei Rainer Sibold im interkommunalen Gewerbegebiet von Löffingen Feuer aus. Schnell entwickelte sich der Brand zum Großfeuer, welches das gesamte Gebäude zerstörte. Bisher geht man von einem Schaden im hohen sechsstelligen Bereich aus.

Um 0.45 ging der Notruf bei der Leitstelle ein. Es rückte die Gesamtwehr Löffingen unter Kommandant Bernd Schwörer als Einsatzleiter und Abteilungskommandant Christian Heizmann aus. Insgesamt waren 150 Retter im Einsatz, darunter auch das DRK, die Polizei und ein Löschzug der Feuerwehr Titisee-Neustadt. Am Brandort traf auch die Feuerwehr-Führungsgruppe Hochschwarzwald mit Kreisbrandmeister Axel Widmeier und seinem Stellvertreter Gotthard Benitz ein.

Mit hohem Aufwand wurden die vier angrenzenden Firmengebäude mit einer Wasserwand geschützt. Dadurch konnte ein noch größerer Schaden verhindert werden, so Einsatzleiter Bernd Schwörer. Die Minus-Temperaturen erschwerten den Einsatz, da das Löschwasser auf dem Boden gefror. Mit dem Schlauchwagen der Löffinger Feuerwehr wurde eine Schlauchleitung vom Stadtzentrum ins Gewerbegebiet gelegt. Auch hier galt es, das Einfrieren des Wasserszu verhindern.

Suche nach Brandursahe geht weiter

Bei dem Brand gab es keine Verletzten. Die Polizei hat den Brandort fotografisch dokumentiert und durch Absperrungen verhindert, dass durch Neugierige Spuren verwischt werden könnten. Die Untersuchungen durch die Polizei und Brandsachverständige wurden am Samstagmorgen in die Wege geleitet.

Wie das Feuer ausgebrochen sein kann, ist derzeit noch völlig unklar. Völlig fassungslos stand Firmenchef Rainer Sibold vor den Trümmern seines Unternehmens "Ich stehe nun vor dem Nichts und habe keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Betroffen sind auch meine vier Mitarbeiter". Die Firma war durch die Weihnachtsruhe-Phase geschlossen. Es wurde weder gearbeitet, noch waren Maschinen im Betrieb. "Ich kann mir nicht vorstellen wie der Brand entstehen konnte", so der deprimierte Unternehmer Sibold.

Bange Stunden erlebte auch der angrenzende Elektrotechnikbetrieb Peter Dufner. Der Elektromeister war auch vor Ort und hatte den Feuerwehrmännern seine Türen für die notwendigen Verschnaufpausen geöffnet. In Mitleidenschaft gezogen wurde durch den Brand die Außenwand zum Brandobjekt und ein Fahrzeug, dass auf dem Hof stand. Auch Schindelmacher Oskar Waldvogel verbrachte eine schlaflose Nacht: Sein Gebäude steht in unmittelbarer Nähe des Brandobjekts.

Die Feuerwehr war auch am Samstag im Einsatz, um auftretende Brandnester zu bekämpfen. Für die Atemschutzträger hieß es, die Masken zu reinigen und die Sauerstoff-Flaschen zum Auffüllen vorzubereiten.

Über den schnellen und vorbildlichen Einsatz bei diesem Großbrand waren die Kreisbrandmeister Axel Widmaier und Stellvertreter Gotthard Benitz in einem ersten Fazit zufrieden. Kommandant Bernd Schwörer und Abteilungskommandant Christian Heizmann betonten: "Wir sind froh, dass es bei diesem nicht einfachen Einsatz keine Verletzten gab".

1996 übersiedelte der 50-jährige Zimmermeister Rainer Sibold in das interkommunale Gewerbegebiet. Auf einer Fläche von 500 Quadratmetern fertigte er in den vergangenen Jahren mit seinen vier Angestellten vor allem auch für das Unternehmen Ökohaus Ibach. Neben dem Gebäude mit der gesamten Einrichtung wurden auch ein Stapler, ein Lastwagen, ein Kombi-Fahrzeug und mehrere Hubwägen ein Raub der Flammen. Ebenfalls verbrannt sind zwei Garagen-Dächer, die kurz vor der Auslieferung standen. Rainer Sibold hat den Traditionshandwerksbetrieb von seinem Vater Fritz Sibold übernommen.