Die beiden Landwirtschaftsmeister Rudolf Heiler (links) und Rainer Zepf messen die Trockenheit im Getreide, das erst bei einer Mindestfeuchtigkeit von 15 Prozent abgeerntet wird.Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Bio-Landwirte stark von Trockenheit betroffen / 15 bis 20 Prozent weniger Ernte als üblich / Lage besser als 2019

Noch hoffen die beiden Landwirtschaftsmeister Rudolf Heiler und Rainer Zepf vom Stettholzhof auf weiteren Niederschlag.

Löffingen. Die Trockenheit der letzten Jahre hat sich auch in diesem Jahr auf die bisherige Ernte niedergeschlagen, allerdings mit einem Verlust von etwa 15 Prozent nicht ganz so extrem wie in anderen Gebieten.

Beim Grünland dürfte der Verlust bei einem Drittel liegen. Für das Getreide kam der jüngste Regen wie gerufen. Weitere Niederschläge erhoffen sich die beiden Landwirte auch für den Silomais, der derzeit wachstumsmäßig noch "ganz schön hinterher hinkt", so Rudolf Heiler. Derzeit dürfte um 20 Prozent weniger Mais geerntet werden. Der auf 30 Hektar angebaute Mais wird vor allem als Futtermittel (Maissilage) und als Substrat für die Biogasanlage benötigt.

Letztere wurde 2005 in Betrieb genommen und mit Gülle, Festmist, Gras-, Mais- und Ganzpflanzensilage bestückt. Die Anlage versorgt die vier Wohneinheiten und die Ställe im Stettholz mit Wärme und Strom. Auf der 206 Hektar großen landwirtschaftlich genutzten Fläche stehen auch Winterroggen (für die Biogasanlage), sowie Kleegras, das nicht nur die Biogasanlage speist, sondern auch eine wichtige Pflanze für die Stickstoffbildung ist. Die Hälfte der Fläche wird als Grünland, die andere als Ackerland genutzt. 2005 hat die Heiler & Zepf GbR auf Biolandwirtschaft umgestellt, weshalb man auf die Natur noch mehr angewiesen ist.

Die langen Trockenperioden auch in den vergangenen Sommern macht den beiden Landwirten schon zu schaffen, und so hofft man auch in diesem Jahr auf einen dritten Grünlandschnitt. Bereits jetzt schon wurden auf 15 Hektar Heu hergestellt, informieren Rainer Zepf und Rudolf Heiler.

Das Heu, Stroh und auch Getreide werden zum Kauf angeboten, der Winterraps und die Milch werden direkt vermarktet. Die Wintergerste ist ausschließlich für die Fütterung der 95 Milchkühe, die jetzt nur zum Melken in den Freilaufstall kommen und von Frühjahr bis Herbst die Weide genießen und dafür ordentlich Weidemilch liefern. Derzeit werden alle Wintergetreide-Flächen begrünt, hierzu gehören auch Sonnenblumen, verschiedene Sorten Klee, Leinsamen und die blaue Phasetia.

Nicht nur mit den Folgen der Natur müssen sich derzeit die beiden Landwirtschaftsmeister beschäftigen, sondern auch mit Bahn- und Straßenbau. Täglich müssen sie nun mit ihren großen Maschinen Umwege fahren, um auf die Felder zu kommen. Nicht nur der Bahnübergang ist für vier Wochen gesperrt, aufgrund der Erweiterung der B 31 und der entsprechenden Erweiterung der Brückenbauwerke sind die Unterführungen sogar zwei Jahre lang gesperrt.

Voller Skepsis blicken Rainer Zepf und Rudolf Heiler auf das Jahr 2025, wenn die Biogasanlage nach 20 Jahren neuen Gesetzgebungen unterworfen werden wird. "Wird sich das Ganze noch rentieren? Oder wie das geplante vierte Standbein der Erlebnislandwirtschaft im Sand verlaufen? Hier waren "die Anforderungen der Gäste einfach zu hoch, um sie im laufenden Betrieb realisieren zu können", wie Alexandra Zepf unterstreicht.

Dagegen habe man keine Sekunde bereut, gemeinsam die GbR zu gründen, zumal man so auch größere Maschinen anschaffen könne, sagt Alexandra Zepf. Als nächstes steht die Anschaffung eines neuen Roboters zum Melken an.

Seit dem Jahr 2000 haben der 57-jährige Rudolf Heiler (innerer Wirtschaftsbereich) und der 56-jährige Rainer Zepf (Außenwirtschaft) sich zur Heiler-Zepf GbR zusammen geschlossen. Mit ihm Boot sind Alexandra Zepf und Karola Bächle. Dazu die Helfer Rainer Wolf, Patrick Ketterer, Rolf Kelbin und Kevin Zepf. Die GbR steht auf den drei Säulen Landwirtschaft, Milchwirtschaft und Biogasanlage.