Die Corona-Krise hat auch die Sparkasse Hochschwarzwald erreicht. In allen Filialen werden Schutzmaßnahmen für Kunden und Personal ergriffen. Die Löffinger Filiale bleibt weiter geöffnet.Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Banken: Notfallplan der Sparkasse tritt in Kraft / Zahlungsverkehr weiter gewährleistet

Hochschwarzwald (pb). Das Coronavirus hat nicht nur einschneidende Auswirkungen auf alle Bereiche des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens, auch die Finanzwelt und die Wirtschaft spüren die ersten Folgen der Pandemie. Üblicherweise stellt die Sparkasse Hochschwarzwald im Frühjahr ihre Jahresbilanz vor und kann seit Jahren auf ein erfolgreiches Wachstum verweisen. Doch heuer lässt diese Bilanz noch auf sich warten. Die Auswirkungen der Corona-Krise, die das Notfallgesetz bei der Sparkasse aktiviert hat und für zahlreiche Veränderungen und Einschränkungen sorgt, wurden am Mittwoch von der Sparkasse Hochschwarzwald erstmals in einer Telefonkonferenz vor Journalisten thematisiert.

"Die Sparkasse Hochschwarzwald möchte auch in schwierigen Zeiten für die Kunden der gewohnt zuverlässige Partner bleiben", sagte Vorstandsvorsitzender Jochen Brachs. Das vorrangige Ziel sei die finanzwirtschaftliche Infrastruktur, insbesondere den Zahlungsverkehr, unter allen Umständen funktionsfähig zu halten. Gerade die Handwerker, Reisebranche, Gastronomie, Zulieferbetriebe seien in der Region besonders betroffen. "Die Sparkasse wird hier die Kunden in der Krisenzeit unterstützen", sagte Brachs. So seien 600 Firmen angeschrieben worden, um sie um Notfall zu unterstützen und dabei alle staatlichen Programme zu mobilisieren.

Allerdings hätte die Bankenaufsicht für Kreditaufnahmen hohe Hürden gestellt. "Hier muss im Krisenfall so wie jetzt dringend nachgebessert werden", sagte Brachs. Die Banker fordern, die gewohnte Prüfungspraxis und die ständigen Erhöhungen der Anforderungen an Kreditvergabeprozesse zu überdenken. "Sonst führt die Krise bei unseren Unternehmen zu sehr großen finanziellen Schwierigkeiten, Insolvenzen und Arbeitslosigkeit", unterstrich Brachs. Sein Stellvertreter Michael Frech fordert von der Bundesregierung, das Insolvenz-Gesetz zu modifizieren. "Wir möchten helfen die Infrastruktur zu erhalten und durch die Krise helfen", so Frech.

Mit Blick auf die Corona-Krise sind Schutzmaßnahmen mit Veränderungen und Einschränkungen bei der Sparkasse Hochschwarzwald angesagt. So werden in den Banken Glaswände angebracht, um den direkten Kontakt zwischen Mitarbeitern und Kunden zu vermeiden. Während die Filialen Neustadt, Löffingen, Hinterzarten, Kirchzarten, Stegen und Oberried wie bisher offen sind, wird der Servicebereich in den kleineren Geschäftsstellen Eisenbach, Altglashütten, Titisee, St. Märgen, St. Peter, Burg und Buchenbach eingeschränkt.

Kinderbetreuung und Gesundheitsmaßnahmen für Mitarbeiter

Das Notfallgesetz ist auch für die Mitarbeiter in Kraft gesetzt worden. "Im Zweifelsfall, bei geringstem Verdacht oder Kontakt zu möglicherweise Infizierten, bleibt der betroffene Mitarbeiter bei Lohnfortzahlung zu Hause", so Brachs. Derzeit gebe es vier Verdachtsfälle. Täglich würden die Mitarbeiter über die jüngsten Einwicklungen via Intranet auf dem Laufenden gehalten. Sämtliche Besprechungen mit externen Beratern und Trainern seien abgesagt. Hinzu kommen Maßnahmen wie kein gemeinsames Essen im Aufenthaltsraum, die Erstattung von bereits erworbenen Regiokarten bei Benutzung eines eigenen Fahrzeuges und auch eine räumliche Trennung soll durch bauliche Maßnahmen erfolgen. "Wir haben uns organisatorisch darauf eingerichtet, das bis zu 50 Mitarbeiter von Heimarbeitsplätzen aus den laufenden Betrieb auch im Notfall sicherstellen können", informiert der Leiter des Vorstandsstabes, André Schenek. Außerdem würden flexiblere Arbeitszeiten angeboten, um die Kinderbetreuung zu vereinfachen.