Mittendrin: Jennifer Frei aus Löffingen mit Kinder in der Schule in Uganda. Foto: Privat

Mit Spenden aus der Heimat half Löffingerin Jennifer Frei Straßen- und Waisenkindern.

Löffingen - "Sie lächelt viel mehr, sie ist dankbarer und aufgeschlossener" – so beschreiben Freunde Jennifer Frei heute, jetzt, da sie nach drei Monaten wieder im behüteten Löffingen zurück ist. In Uganda half die 22-Jährige Straßenkindern.

"Diese Herausforderung hat mich geprägt", sagt Jennifer Frei, und schickt sofort hinterher: "Ich würde es jederzeit wieder machen." Angefangen hat ihr Afrika-Projekt mit einem Aufruf des Löffinger Weltladens und unserer Zeitung, für die ugandischen Kinder zu spenden. 450 Euro kamen zusammen – für hiesige Verhältnisse nicht allzu viel, für ugandische Verhältnisse ein Vermögen.

Mit dem Geld kaufte Jennifer Frei Schulmaterial, Hefte, Stifte, Papier. So voll bepackt reiste sie nach Uganda und besuchte das Waisenzentrum, in dem rund 20 Praktikanten aus aller Welt für eine begrenzte Zeit Dienst tun.

Eine Schule zu besuchen, das wünschen sich zwar viele Kinder in Uganda, aber es ist nur wenigen möglich. Oftmals können die Familien das Schulgeld nicht aufbringen, das nach der Grundschule für die weiterführende Schule bezahlt werden muss. Vor allem haben es die Waisenkinder schwer, deren Eltern oft durch AIDS verstorben sind.

Überwältigt von Armut

Als die Kinder die Schulsachen sahen, als Jennifer Frei all ihre Geschenke übergab, da waren sie überglücklich. "Sie haben mich an den Händen gefasst und sich überschwänglich bedankt – was hier in Deutschland überhaupt nicht denkbar ist", sagt die junge Löffingerin.

Hatte Jennifer Frei mit ihrer Schulmaterialspende die Kinder schon in helle Begeisterung versetzt, so staunten diese noch mehr, als sie aus einem alten Laster sprang, der voll mit Matratzen bestückt war. "Nur für manche Kinder gab es eine Matratze, viele schliefen einfach auf einem Gitterbett." Mit dem Geld aus Deutschland hatte die Löffinger 20 Matratzen für die ugandischen Kinder besorgt.

Obwohl sie sich intensiv auf das Abenteuer Uganda vorbereitet hatte, sei sie anfangs von der Armut überwältigt worden. "Ich war deprimiert und fühlte mich so hilflos". Doch die Menschen selbst hätten ihr mit ihrem Lebensmut geholfen. "Obwohl die Armut riesengroß ist, sind die Menschen so glücklich und fröhlich", staunte Jennifer immer wieder: "Niemals in meinem Leben werde ich diese Fröhlichkeit vergessen".

Auch an die Armut in Uganda und das völlig andere Leben wird sich Jennifer Frei noch oft erinnern, nicht nur, wenn sie mit Freunden und der Familie nun die Fotos anschaut. "Stromausfälle waren an der Tagesordnung, doch die haben mich eigentlich kaum gestört, da haben wir dann einfach Kerzen aufgestellt".

Die Grenzerfahrungen, die sie in Uganda bei den Straßenkindern gemacht habe, möchte sie nicht mehr missen. "Ich sehe jetzt alles positiver und bin dankbarer geworden." Und sie hat jetzt ein Ziel: Nach ihrem Studium – Wirtschaftsingenieurwesen – möchte sie als Entwicklungshelferin arbeiten. Zumal ihr der Abschied der Kinder noch im Ohr klingt: "Ja wir wissen, dass Gott dich zu uns gesandt hat".