Die Landesehrennadel nahm Carola Hannes von Hubert Katla (links), und Bürgermeister Tobias Link in Empfang. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Auszeichnung: Carola Hannes erhält Landesehrennadel für ihren Einsatz in der Region

Löffingen (sb). Der Name Carola Hannes steht in der Region Löffingen für den Tierschutz. Ihr Lebensmotto "Achtung vor jedem Leben" sei für Carola Hannes Gesetz, so Laudator Hubert Katla.

Schon mehrfach wurde Carola Hannes ausgezeichnet: 1999 mit der Ehrenauszeichnung der Stadt Löffingen, 2004 erhielt sie den Tierschutz-Fachpreis und 2015 den Tierschutzpreis des Landes Baden-Württemberg. Nun wurde die 75-jährige engagierte Tierschützerin, die sich ehrenamtlich auch viel Jahre im Aufsichtsgremium der Baugenossenschaft und in der Werbegemeinschaft eingebracht hat, von Bürgermeister Tobias Link und ihrem langjährigen Weggefährten und Freund Hubert Katla mit der Landesehrennadel ausgezeichnet. Von der Stadt selbst gab es eine Unikat-Vogeltränke aus der Hand der Keramikkünstlerin Anita Flößer.

Die zahlreichen Zuhörer konnten nur staunen, welche Lebensleistung hinter Carola Hannes liegt. Sie war Fachfrau in Sachen Leder und Kunsthandwerk und führte 1970 das bekannte "Kromlädele". Ihr größter Verdienst ist zweifelsfrei der Tierschutzverein, der in Löffingen am 9. März 1966 aus der Taufe gehoben wurde. 1975 wurde Carola Hannes ins Vorstandsteam gewählt und 1985 zur Vorsitzenden. Dieses Ehrenamt füllt sie bis heute mit großem Engagement und Herzblut aus. Eigentlich war sie eine Notlösung, doch wie sich nach 35 Jahren zeigt, die beste Notlösung, die es geben konnte. So erhöhte sie die Mitgliederzahl von 47 bis heute auf 310, und die Spendenfreudigkeit in der Bevölkerung und Anerkennung ihrer Arbeit ist einmalig.

Einmalig ist aber auch ihre Hartnäckigkeit, wenn es um das Wohl der Tiere geht – was Waldemar Zepf erfahren musste. Dieser hatte ihr als Chef der Weidegemeinschaft den Pferdestall in der Jungviehweide angeboten. Doch für ihre Tiere nahm Carola Hannes alles, was möglich war, in Beschlag, so auch den Dachboden, auf dem die Flohmarktartikel untergebracht waren. Doch gerade dieses Engagement und die alljährlichen Flohmärkte haben zur Erweiterung des Tierheims geführt. Nur dadurch und durch die Spendenbereitschaft und das finanzielle Engagement von Löffingen, Bonndorf und Friedenweiler können die enormen laufenden Kosten von derzeit 85 000 Euro finanziert werden. Ein Glücksfall war das Jahr 2010, als man sich bei einer Radiosendung bewarb und mit dem Bürgerverein Zehntscheuer aus Nabern nicht nur Helfer für die Quarantänestation bekam, sondern echte Freunde.