Die Hälfte seiner ersten Amtszeit liegt hinter Bürgermeister Tobias Link. Im Pressegespräch zieht er eine Zwischenbilanz. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Bilanz: Schnelles Internet per Funk war für Tobias Link eine der ersten Aufgaben

Am 8. Dezember 2013 um 18.56 Uhr wurde der Jurist Tobias Link aus Korntal-Münchingen mit 51,7 Prozent zum Bürgermeister des Baarstädtchens gewählt. Der erste Arbeitstag war Montag, 17. Februar 2014.

Löffingen. "Schon nach einer Woche wurde ich wieder abgesetzt", erinnert sich Tobias Link (47), der damals als Schwabe gleich in die Löffinger Fasnachtskultur geworfen wurde. Rathausstürmung, Entmachtung, Vorführung auf dem Latscharieplatz und dann ab mit den Narren durch das närrische Gemeinwesen. Für den Schwaben eine nicht leichte Aufgabe, doch er hat sie gemeistert, und heute ist die "Antinärrische-Schwaben-Kultur" bei den Links (fast) nicht mehr spürbar.

Eine der ersten Herausforderungen war für den Rechtsanwalt und Familienvater, der sich auch im Verwaltungsrecht gut auskennt, das schnelle Internet mittels Richtfunk. "Dies war auch im Wahlkampf ein wichtiges Thema", sagt Link rückblickend. In Dittishausen, Reiselfingen und Unadingen hatten sich Bürgerinitiativen gegen den Richtfunk gegründet. Mutig, konsequent und vor allem mit der notwendigen Kompetenz schaffte es Tobias Link für die Stadt Löffingen, aus dem Richtfunkvertrag auszusteigen. "Erst danach konnten wir die Glasfaser-Aktion vorantreiben", erinnert er sich. Hier sei man inzwischen weit vorangeschritten, obwohl man im Schwarzwald-Baar-Kreis schon weiter ist. "Mit der Vertragsunterzeichnung mit der Firma Stiegeler kann es schon Ende März losgehen", freut sich der Bürgermeister.

Sogar ein Erzbischof

Offen wurde Tobias Link auch im Rathaus und im Gemeinderat und in den Ortschaftsratsgremien aufgenommen. "Wir haben engagierte und kompetente Mitarbeiter im Rathaus, und mit dem Gemeinderat versuchen wir Löffingen als liebens- und lebenswerten Ort zu gestalten", informiert Tobias Link. Vor allem würdigt Link die vertrauens- und respektvolle Zusammenarbeit.

Der Blick auf die Investitionstätigkeiten in den vergangenen vier Jahren offenbart Beachtliches. Alleine die Baumaßnahmen beliefen sich auf knapp zehn Millionen Euro. Bei den Stadtwerken summiren sich die Investionen der letzten vier Jahr auf rund 11 456 400 Euro. Die Bauplätze wurden in der ersten Hälfte seiner Amtszeit weiter familienfreundlich gestaltet, das interkommunale Gewerbegebiet an der Bundesstraße 31 erweitert. Die Firma WST schuf 200 neue Arbeitsplätze. Das Rathaus wird derzeit für knapp 4,9 Millionen Euro umfangreich saniert.

Auf dem alten Bauhofgelände soll ein Hotel und Wohnbaukomplex entstehen. Die Erneuerung und Sanierung der Wasser- und Abwasserversorgung sowie umfangreiche Straßensanierungen sind weitere Eckpunkte in der Halbzeitbilanz von Tobias Link. 1,6 Millionen Euro werden in den Ausbau des Nahwärmenetzes investiert.

Zukunftsorientiert setzt Löffingen auf moderne pädagogische Angebote der Kindergärten und Schulen, wird die erste Fair-Trade-Stadt der Region und beschäftigt eine Integrationsbeauftragte. Löffingen setzt auf das schnelle Internet, holt sich Förderung vom Land und Bund und beginnt mit dem Glasfaserausbau.

Die Familie Braun übernimmt den Schwarzwaldpark, der Kreis baut das Flüchtlingsheim am Reichberg. Löffingen kann während Links Amtszeit mit dem gebürtigen Löffinger Stephan Burger sogar auf einen Erzbischof verweisen, für ihn gab es einen großen Empfang in der Baarstadt.

"Der Blick in die nächsten vier Jahre ist ebenso spannend, interessant und zeigt, dass Löffingen ein attraktiver Wohnort bleiben und werden soll", unterstreicht Link.

Die achtköpfige Familie Link sei in Löffingen sehr gut aufgenommen worden, freut sich der sechsfache Familienvater. "Auf dem Reichberg haben wir ein schönes Zuhause gefunden, und wir alle fühlen uns in der Stadt sehr wohl", so Tobias Link. Die Kinder sind in den Löffinger Vereinen engagiert, Ehefrau Sabrina Link ist bei den öffentlichen Veranstaltungen immer mit dabei. "Meine Familie und ich fühlen uns hier gut aufgehoben und willkommen", bekräftigt der Bürgermeister. Sie hätten viel Unterstützung von der Bürgerschaft und den beiden Kirchen bekommen.