Die ausgebildeten Vierbeiner sind die eigentlichen Retter. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Hundestaffel arbeitet mit DRK zusammen

Von Gerold Bächle

Friedenweiler-Rötenbach. Blaulicht und Sirenen schreckten am Mittwochabend die Bevölkerung in Rötenbach auf.

Das DRK Löffingen und Unadingen, die Bergwacht Altglashütten und die Rettungshundestaffel trafen sich vor dem ehemaligen Gasthaus Adler. Hier hörte man Stimmen und Hilferufe. Bewohner strömten herbei, um zu sehen, was passiert war. Glücklicherweise handelte es sich nur um eine Großübung.

Angenommen wurde ein schreckliches Szenario. Das ehemalige Gasthaus Adler mit dem angrenzenden Aussiedlerwohnheim wird derzeit abgerissen. Verbotenerweise hielten sich sieben Jugendliche in dem Gebäude auf. Dabei brach eine Wand ein und begrub einige Opfer unter sich, andere Opfer waren im Gebäude verschüttet oder von Mauerresten eingeklemmt.

Im Einsatz waren drei Suchhundeteams mit speziell ausgebildeten Flächen- und Trümmersuchhunden, die Rotkreuz-Ortsvereine Löffingen, Unadingen und Lenzkirch, sowie die Bergwacht Altglashütten.

Eine derartige Alarmübung hat es in dieser Form im Hochschwarzwald bislang noch nicht gegeben, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des DRK Löffingen Manfred Lauble. Für die Einsatzkräfte ideale Übungsbedingungen, allerdings auch eine große und anspruchsvolle Herausforderung für die Retter, die Verschütteten zu finden. So wurde von der Einsatzleitung das Suchhundeteam des Deutschen Rettungshundevereins (DRV) angefordert. Diese Hunde sind speziell für die Trümmer- und Flächensuche ausgebildet und zeigen dem Hundeführer durch Bellen an, wo sich das Opfer befindet.

Erstaunlich mit welcher Zielsicherheit die Vierbeiner hier zu Werke gingen. "Hund und Hundeführer sind ein wirkliches Team", betonte Guido Disch, Kommandant der Feuerwehr Rötenbach als interessierter Beobachter. Wurde ein Verletzter gefunden, musste dieser von den Rettungskräften erstversorgt werden, ehe sie zum Verbandsplatz gebracht oder in Krankenhäuser transportiert wurden. Um die Verletzungen auch realitätsgetreu darzustellen, war ein Experten-Schminkteam im Einsatz. Täuschend echt sahen die Wunden aus, so dass den interessierten Zuschauern ein Schauer den Rücken herunterlief.

In den Schuttbergen des Abbruchhauses zu arbeiten, war keine leichte Aufgabe für die Retter. Da manche Opfer hilflos im oberen Stock lagen, mussten sie durch die Bergwacht mit speziellen Tragevorrichtungen und Abseilvorrichtungen abtransportiert werden. Bei dieser Großübung zeigte sich auch die Wichtigkeit der First Responder-Gruppe, die ebenfalls im Einsatz war. Organisiert und geleitet wurde diese Übung von Katja Franke und Thomas Bertleff vom DRK Löffingen. Bei der anschließenden Manöverkritik durch Manfred Lauble zeigte sich dieser von der guten Kooperation zwischen den einzelnen Organisationen und dem Übungsablauf sehr zufrieden.