Die Initiativgruppe mit Anette Hilpert, Gaby Koberski und Heinz Hilpert sucht Unterstützer, um ein Konzept für einen Dittishauser Dorfladen zu erstellen. Fotos: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Nahversorgung: Gerade Senioren haben Probleme mit dem Einkauf / Sozialer Treff für Dittishausen gefragt

Schweren Herzens schloss im Sommer Heinz Hilpert sein Lebensmittelgeschäft. Seither ist Dittishausen ohne Laden. Nun möchte eine Initiativgruppe nicht nur wieder für die Grundversorgung im Ort sorgen, sondern auch erneut einen sozialen Treff einrichten.

Löffingen-Dittishausen. "Die Schließung des Lebensmittelmarkts ist ein großer Verlust", sagt Ortsvorsteherin Annette Hilpert. Trotz verschiedener Versuche im Vorfeld, so gab es auch Gespräche mit dem Haus Lebensheimat, gab es keine Lösung für das Lebenswerk von Heinz Hilpert. Zwar konnte dank der Initiative von Annette Hilpert und Jessica Scherzinger vom Verkehrsverein ein Online-Brot-Lieferdienst von der Bäckerei Trendle eingerichtet werden, doch dies sei eindeutig zu wenig. Der Laden, den Heinz und seine verstorbene Frau Rosel Hilpert 55 Jahre geführt hatten, sorgte nicht nur für die Nahversorgung, "hier war auch der soziale Treffpunkt, ein Kommunikationsaustausch der Einheimischen und der Touristen gleichermaßen", sagt Gaby Koberski, Vorsitzende des Verkehrsvereins.

Dass die Nahversorgung vor Ort oberste Priorität haben muss, steht in Dittishausen ohne Zweifel. "Einkaufen für Senioren" ist eine Riesenaufgabe geworden. Mit dem Bus – der nicht gerade oft in Dittishausen hält – nach Löffingen zu fahren, dort in die Geschäfte zu gehen, um dann vollbepackt wieder zur Bushaltestelle zu laufen, sei einfach für viele Senioren nicht machbar, so die Ortsvorsteherin. Dies gelte natürlich für alle Bewohner, die kein Auto hätten. Nicht außer Acht lassen wollte Gabi Koberski den Klimaschutz. "Alle reden vom Klima und dass wir was tun müssen. Durch den Wegfall des einzigen Ladens sind wir gezwungen, für jedes Päckchen Butter mit dem Auto nach Löffingen zu fahren", sagt sie.

Nicht nur bedauern und abwarten, sondern aktiv etwas dagegen tun, ist das Motto der neu gegründeten Initiativgruppe mit Ortsvorsteherin Annette Hilpert, der Vorsitzenden des Verkehrsvereins Gabi Koberski, Monika Reichenbach, die Erfahrungen im Gastro- und Verkaufsbetrieb hat, sowie dem langjährigen Ladenbesitzer und Ansprechpartner in Dittishausen, Heinz Hilpert. Dabei gehe man nicht kopflos oder blauäugig an die Sache heran. Die Vier haben schon viele Gespräche geführt und nach realistischen Lösungen gesucht. Unterstützung bekamen sie von der Stadt und Stadtmarketingleiter Karlheinz Rontke, der sich schon vor der Schließung mit eingebracht hatte. Auch mit den Verantwortlichen des erfolgreichen Dorfladens in Rötenbach steht man in Kontakt. Dank der Beziehungen des langjährigen Kaufmanns Heinz Hilpert wurden auch schon Kontakte mit Okle aufgenommen. Hier gibt es bereits eine Zusage für die Belieferung und logistische Unterstützung des Ladens. Dieser, so Monika Reichenbach, soll auf jeden Fall mit einer Kaffee-Ecke als Kommunikationstreff, ähnlich wie in Rötenbach, ausgestattet werden. So soll eine Anlaufstelle für Dittishauser Bürger und Touristen gleichermaßen entstehen.

Unterstützer gesucht

Die Initiativgruppe sucht nun Unterstützer. Engagierte Bürger, die sich für die Erstellung eines Konzepts einbringen möchten, sind gefragt, aber auch Leute mit Erfahrungen, Engagement oder Wissen, um das Konzept "Dittishauser Laden" zu realisieren.

Die Initiativgruppe mit Annette Hilpert, Gaby Koberski, Monika Reichenbach und Heinz Hilpert, möchte in Dittishausen wieder einen Dorfladen eröffnen. Heinz Hilpert wird seine Geschäftsräume zur Verfügung stellen und auch das vorhandene Equipment. Nun gilt es, ein schlüssiges, machbares Konzept zu erstellen. Hierzu werden Unterstützer gesucht. Engagierte und interessierte Bürger, die im ersten Schritt einen Plan entwerfen wollen, um die Nahversorgung in Dittishausen zu sichern. Danach ist eine öffentliche Veranstaltung geplant, um das Konzept der Bevölkerung vorzustellen. Anlaufstelle ist Ortsvorsteherin Annette Hilpert, Telefon 07654/80 87 22 (abends), oder E-Mail annette.hilpert@t-online.de