Auf einem Grundstück an der Gerwigstraße, auf dem sich eine Übergabestation befindet, plant das Energieversorgungsunternehmen Energiedienst den Bau eines Umspannwerks. Foto: Schröter Foto: Schwarzwälder Bote

Strombedarf: Unternehmen Energiedienst investiert rund sechs Millionen Euro / Versorgung sichergestellt

Um die nachhaltige Leistungsfähigkeit des Stromnetzes und die Versorgungssicherheit perspektivisch auch für die kommenden drei bis vier Jahrzehnte gewährleisten zu können, plant das Energieversorgungsunternehmen Energiedienst ein neues Umspannwerk in Löffingen.

Löffingen. Rund sechs Millionen Euro Investitionen wendet Energiedienst für sein neues Umspannwerk in Löffingen auf. Auf die Stadt kommen grundsätzlich keine Kosten zu. Den Planungen zufolge könnte das Umspannwerk im September 2021 in Betrieb gehen. Energiedienst-Kommunalbetreuer Edmund Martin und Markus Linder, Leiter Hochspannungsanlagen bei Energiedienst, stellten das Projekt bei der Sitzung des Löffinger Gemeinderats vor.

Derzeitige Netzsituation: Bislang sorgt eine 20kV-Doppelfreileitung, die vom Umspannwerk Donaueschingen nach Löffingen führt, für die Anbindung an die Stromversorgung. Je länger ein solcher Versorgungsweg sei, desto ausgeprägter wirkten sich Spannungsschwankungen durch Einspeisungen aus, so Linder. Zudem müsse mit weiter steigendem Strombedarf gerechnet werden, beispielsweise durch das Gewerbegebiet an der Bundesstraße B 31 und den Freizeitpark Tatzmania. Insofern könne die Situation eintreten, dass die Versorgungssicherheit künftig tendenziell nicht mehr gegeben sein könnte. Eine Netzoptimierung durch Spannungslängsregler beziehungsweise eine Verstärkung der bestehenden Freileitung würden Untersuchungen von Energiedienst zufolge nicht zu einer dauerhaft nachhaltigen und verbesserten Netzsituation im Bereich Löffingen führen. Deshalb strebe Energiedienst einen Netzausbau in Form eines Umspannwerkes an.

Standort: Das Umspannwerk soll auf einem Areal an der Gerwigstraße errichtet werden, auf dem bislang die 20kV-Übergabestation untergebracht ist, die für die Anbindung Löffingens an die aus Donaueschingen kommende Freileitung sorgt. Das rund 2000 Quadratmeter große Grundstück befindet sich im Eigentum von Energiedienst und ist im Bebauungsplan als Versorgungsfläche vorgesehen. Der Standort direkt am Gewerbegebiet habe, so Linder, den Vorteil, in unmittelbarer Nähe zur 110kV-Freileitung zu liegen, die über das Gewerbegebiet verläuft. So sei eine starke Netzanbindung gewährleistet. Die gesamte Technik werde in einem funktionalen Zweckbau untergebracht. Die Anbindungsstrecke vom neuen Umspannwerk zur 110kV-Freileitung betrage auf direktem Weg zirka 80 Meter. Denkbar, aber aufwändiger, sei auch eine Anbindung des geplanten Umspannwerks mittels Erdkabel, meinte Linder auf Nachfrage aus dem Gemeinderat.

Zeithorizont: Von der bereits eingeläuteten Vorprojektphase, in der die Grobabstimmung erfolgt, über die Planungs-, Genehmigungs-, Ausschreibungs- und Bauphase bis zur Inbetriebnahme wird noch einige Zeit verstreichen: Energiedienst rechnet damit, dass das neue Umspannwerk Löffingen voraussichtlich im September 2021 ans Netz geht. Parallel zum Bau des Umspannwerks soll auch die Erhöhung der 110kV-Freileitung im Bereich der Firma WST vorgenommen werden, bestätigte Linder auf Nachfrage aus dem Gemeinderat.

Resonanz: Der Gemeinderat und Bürgermeister Tobias Link begrüßten ausdrücklich das Vorhaben von Energiedienst, in Löffingen ein Umspannwerk zu errichten.

Um einen höheren Informationsfluss stemmen zu können, der auf die unternehmensinterne Kommunikation zukommt, wird Energiedienst parallel zum Bau des Umspannwerks Löffingen ein zirka 27 Kilometer langes Nachrichtenkabel einrichten, das vom Umspannwerk Blumberg über das Umspannwerk Löffingen bis zum Umspannwerk Neustadt führt. Interesse bei den beiden Landkreisen vorausgesetzt, könnte dieses Nachrichtenkabel auch in die Internetnetzwerke eingebunden werden, die die beiden Landkreise Schwarzwald-Baar und Breisgau-Hochschwarzwald derzeit realisieren. Energiedienst stehe, so Kommunalbetreuer Edmund Martin, bereits in Kontakt mit den zuständigen Stellen.